Spielbericht von Joachim Hausmann
Serie der Jung-Gallier reißt in Pforzheim
Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten hat bei der TGS Pforzheim die Chance verpasst, den Klassenerhalt frühzeitig einzutüten. In einem spannenden und bis zuletzt intensiven Spiel musste sich die Bundesliga-Reserve am Ende trotz eines beeindruckenden Endspurts mit 29:30 (12:16) geschlagen geben.
Nach der klaren Heimpleite im Hinspiel waren die Jung-Gallier gewarnt und zugleich heiß auf eine Revanche. Doch die erste Hälfte gehörte ganz klar den Gastgebern; „wir haben in der ersten Hälfte nicht das gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten,“ ging Trainer André Doster mit seiner Mannschaft ins Gericht. „Wir wollten über eine aggressive Abwehr in den Tempoangriff kommen.“ Das gelang so nicht, vielmehr spielten die erfahrenen Gastgeber ihre Routine aus, allen voran der Spielertrainer, Ex-Weltmeister Andrej Klimovets, der insbesondere in der Anfangsphase nicht zu halten war und dreimal erfolgreich war.
Nach einer Viertelstunde übernahmen die Goldstädter beim Stand von 7:7 dann endgültig die Initiative, ein 4:0-Lauf sorgte für eine klare Führung, die bis zur Pause gehalten wurde. In dieser Phase verzweifelten die jungen Balinger ein ums andere Mal am bundesligaerfahrenen Daniel Sdunek im Pforzheimer Tor.
Nach der Halbzeit brachte Manuel Frietsch mit zwei schnellen Tore sein Team wieder heran, und es entwickelte sch nun eine rasante Partie, die hin und her wogte. Im Rückraum des HBW trumpfte nun Jan Remmlinger auf, nach seinem Dreierpack waren die Jung-Gallier beim 17:18 wieder auf ein Tor heran gekommen. Als Frietsch mit erneut zwei Treffern in Serie den Ausgleich nach 45 Minuten schaffte, nahm Pforzheims Coach Klimovets die Auszeit. Doch das Spiel blieb weiter eng, erst nach einem verworfenen Siebenmeter von Remmlinger nutzte die TGS den Vorteil und zog innerhalb von zwei Minuten auf 29:25 davon. Sechs Minuten waren noch zu spielen.
Aber der HBW steckte nicht auf, schaffte durch Thorben Kirsch, René Zobel und Manuel Frietsch den Anschluss zum 29:28. Zudem kassierte Pforzheims Hörer eine Zeitstrafe. Doch in der Unterzahl spielten die Gastgeber ihre Routine aus. Der Balinger Angriff wurde abgewehrt, im Gegenzug traf Kikillus zum 30:28 90 Sekunden vor Schluss. Trotz offener Deckung reichte es für die Jung-Gallier nur noch zum 29:30 durch Timo Hildebrand, die Punkte blieben in Pforzheim.
„Es war harte Arbeit, in der zweiten Halbzeit wieder heranzukommen, das hat uns viel Kraft gekostet,“ zollte Doster seiner Mannschaft hinterher dennoch ein Lob. „Leider haben wir es nicht geschafft, uns für diese Leistung zu belohnen.“ Und durch das Unentschieden der direkten Konkurrenten aus Oppenweiler und Hassloch beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz bei drei ausstehenden Spielen sechs Punkte. Und so könnten die Jung-Gallier schon am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Großsachsen den Klassenerhalt fix machen.
Spielfilm: 4:2, 7:7. 11:8. 16:12 – 18:14, 22:22, 29:25, 30:29.
HBW Balingen-Weilstetten II: Baumeister, Ruminsky; J. Thomann, Frietsch (6), Hildebrand (3) , G. Thomann (3/1), Wiederstein, Dangers (3), Kirsch (1), Stumpf (1), Remmlinger (8/1), Saueressig, Zobel (4).