Vorbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier fahren befreit nach Pforzheim
Nach vier Siegen in Folge tritt der Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II am Wochenende auswärts bei der TGS Pforzheim an. Der Tabellennachbar dürfte ein harter Prüfstein für die Doster-Truppe werden, im Hinspiel unterlag man zuhause mit 27:34. Jetzt soll der Spieß umgedreht und mit einem doppelten Punktgewinn der Klassenerhalt endgültig eingetütet werden. (Samstag, 19 Uhr, Berta Benz Halle, Pforzheim).
Die Ausgangslage ist mittlerweile recht komfortabel für das Balinger Perspektivteam, auf Platz 7 liegend beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge bereits sieben Punkte. Doch das ist für den Trainer erst einmal zweitrangig, denn es geht nach der deutlichen Pleite im Hinspiel „auch ein bisschen um Wiedergutmachung“. Der Zeitpunkt könnte nach den zuletzt hervorragenden Leistungen und Ergebnissen seiner Mannschaft kaum besser sein. „Wir haben in den vergangenen Wochen einen sehr guten Job gemacht, wollen weiter im Flow bleiben und einmal mehr unsere Auswärtsstärke demonstrieren.“ Wenn dann noch der Deckel auf den Klassenerhalt gemacht werden kann – umso besser.
Allerdings wird das kein leichtes Unterfangen, denn Gegner ist für Doster „eine der absoluten Topmannschaften“. Dass diese erst vergleichsweise wenige Punkte eingefahren hat, liegt „vermutlich daran dass die Liga dieses Jahr so eng ist und sie auch einige verletzte hatten“. Auf jeden fall erwartet der HBW-Coach einen der schwersten Gegner der vergangenen Wochen. So muss sich seine Abwehr des zweitbesten Torschützen der Liga erwehren, Florian Taafel hat bisher 192 Treffer erzielt. Andererseits ist „die Abwehr auf jeden Fall das Prunkstück der Pforzheimer“, mit lediglich 653 Gegentoren belegen die Goldstädter in dieser Wertung nach Leutershausen den zweiten Platz.
Zuletzt lief es bei Pforzheim nicht wirklich rund, im Jahr 2016 konnte noch kein Heimspiel gewonnen werden, ein mageres Unentschieden steht auf der Habenseite – aber das gelang immerhin gegen das Topteam aus Nußloch. Dabei ist die Mannschaft des früheren Weltmeisters Andrej Klimovets durchaus prominent besetzt, neben Taafel weisen Nils Brandt, Torwart Daniel Sdunek und Kreisläufer Christian Heuberger eine ordentliche Portion Profierfahrung auf.
Der HBW 2 will sich auf jeden Fall für das Hinspiel revanchieren, denn „da ist es uns nur in der Anfangsphase gelungen mitzuhalten. Danach hatten wir keine wirkliche Chance mehr“. Mit der Siegesserie im Rücken kann das junge Team diese Aufgabe denn auch zuversichtlich angehen. Personell kann der Trainer nahezu aus dem Vollen schöpfen. Der erkrankte Jan Remmlinger kehrt auf die Platte zurück, und Fabian Mayer wird nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback feiern können. Dafür wird Tim Nothdurft fehlen: er ist mit der Juniorennationalmannschaft beim EM-Qualifikationsturnier in Litauen. Die Spiele gegen Russland (heute 16 Uhr), Kosovo (morgen 14 Uhr und Litauen (Sonntag 14 Uhr) werden im Internet live bei sportdeutschland.tv übertragen.