Jung-Gallier mit breiter Brust gegen Top-Team
Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten 2 hat sich in den vergangenen Wochen mit einem kleinen Lauf ein Polster in der 3. Liga Süd verschafft. Nun erwartet die Mannschaft um Kapitän Julian Thomann mit der TGS Pforzheim eine ganz schwierige Heimaufgabe. Doch mit dem Schwung des Auswärtssieges in Oppenweiler soll der nächste Sieg eingefahren werden (Samstag, 19.30 Uhr, SparkassenArena, Balingen).
Die Vorzeichen stehen gut, denn gegen die TGS hat der HBW 2 noch nie verloren, im Vorjahr gab es mit 31:23 gar einen sehr deutlichen Sieg. Das soll natürlich auch diesmal möglichst so weiter gehen, doch Trainer André Doster warnt: „Mich wundert, dass Pforzheim in der Tabelle hinter uns liegt, die TGS ist für mich der Favorit.“ Ein Blick auf den Kader der Gäste zeigt, wie berechtigt diese Einschätzung ist. Spielertrainer Andrej Klimovets ist ehemaliger Weltmeister, Florian Taafel gehört seit Jahren zu den herausragenden Torjägern der Liga, Christian Heuberger spielte letzte Saison noch mit Bietigheim in der Bundesliga, Torhüter Daniel Sdunek kam vor der Runde vom TV Bittenfeld, und auch Nils Brandt kann Bundesligaerfahrung bei der TSG Friesenheim vorweisen.
Entsprechend ergibt sich aus der Tabellensituation für Doster eine gewisse Rollenverteilung: „Pforzheim muss weiter hoch, während wir eigentlich ohne Druck in unser Heimspiel gehen können.“ Der Druck kommt letztlich von innen, denn jeder Spieler will „an die Serie anknüpfen“, die zuletzt soviel Freude gemacht hat. Die Liga ist eng wie nie, 3 Punkte fehlen zu Platz 2, aber auch nur 4 Zähler weniger hat Haßloch auf dem ersten Abstiegsrang. So sind einfach jedes Spiel und jeder Punkt immens wichtig.
Die Zielsetzung ist also klar, ebenso die Marschroute zum Erfolg: „Wir sind gut vorbereitet und werden alles versuchen. Wichtig ist die Bereitschaft, immer noch einen Schritt mehr zu machen, um Pforzheim aus der Ruhe zu bringen. Wir müssen ihre Abwehr in Bewegung bringen. Und im Zweikampfverhalten ist körperliche Präsenz gefragt, dahin zu gehen, wo es weh tut.“
Personell kann der Balinger Perspektivkader nahezu aus dem Vollen schöpfen, lediglich Jan Remmlinger wird fehlen, weil er mit der Bundesligamannschaft beim HSV spielt. Zwar waren unter der Woche ein paar Spieler wegen Erkältungen geschwächt, „aber ich denke, die sind rechtzeitig wieder fit.“ Und auch perspektivisch darf auf eine Besserung der Personallage spekuliert werden: Kreisläufer Fabian Wiederstein ist nach seinem Syndesmoseriss im Sommer wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und hofft auf ein Comeback noch in diesem Jahr.
Es ist also angerichtet für ein schönes Handballspiel in der SparkassenArena, das richtig viele Zuschauer verdient hat. Die Auftritte der Jung-Gallier bedeuten erfrischenden, schörkellosen Handballsport mit jungen hungrigen Spielern aus der Region und aus der JSG – und oftmals viele spektakuläre Aktionen.