Spielbericht von Joachim Hausmann
Zobel sei Dank: Jung-Gallier sichern vorzeitig Klassenerhalt
Dank eines Treffers von René Zobel in der allerletzten Sekunde hat Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II einen hochverdienten Punkt im Heimspiel gegen den TV Germania Großsachsen einfahren können. Der Ausgleich zum 34:34 (17:14) war nach einer überzeugenden Leistung der verdiente Lohn für eine leidenschaftlich nach vorn spielende Balinger Mannschaft, die eigentlich während des gesamten Spiel vorne lag, aber dennoch die Partie fast noch aus der Hand gegeben hätte.
Und so fiel auch das Fazit der beiden Trainer ähnlich, wenn auch emotional spiegelverkehrt, aus. „Ich bin fassungslos“, konnte der „Saasemer“ Stefan Pohl kaum glauben, was sich in den Schlusssekunden in der Balinger SparkassenArena abgespielt hatte. Denn noch 90 Sekunden vor Schluss lag sein Team mit 3 Toren in Führung. Nach Gregor Thomanns 32:34 nahm Pohl die Auszeit, um das Spiel zu beruhigen. Doch auch HBW-Coach André Doster nutzte die Gelegenheit und stellte um: Mit offener Deckung und später gar mit dem siebten Feldspieler erhöhten die Jung-Gallier den Druck. Timo Hildebrand verkürzte zum 33:34, und noch waren 28 Sekunden zu spielen. Dann traf Großsachsens Ullrich nur den Pfosten, und den Gegenstoß stoppte Zweigner auf Kosten einer Zeitstrafe. Schulz musste wegen Reklamierens ebenfalls vom Feld – und so standen dem finalen Freiwurf nur noch vier Spieler gegenüber. Der Ball kam zu René Zobel, und der hämmerte die Harzkugel in die Maschen. Der Rest war grenzenloser Jubel. „Sicherlich ein glückliches Unentschieden, aber am wurde unsere Risikobereitschaft belohnt“, durfte Doster hinterher kräftig durchatmen.
Im Spiel hatte seine Mannschaft nahezu permanent in Führung gelegen, aber es versäumt, sich in der ersten Hälfte beim Stand von 11:7 entscheidend abzusetzen. So blieben die Gäste mit ihren wurfgewaltigen Rückraumschützen Triebskorn und vor allem Schulz, mit 10 Toren bester Werfer der Partie, immer in Schlagdistanz und ließen sich nicht abschütteln. Nach 24 Minuten schaffte eben dieser Schulz den Ausgleich zum 12:12, doch die jungen Wilden des HBW drehten noch einmal auf und konnten nach zwei Frietsch-Treffern mit einem 17:14 in die Pause gehen.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild, der HBW konservierte erst seinen Vorsprung, ehe die Gäste bis zur 40. Minute durch Triebskorn wieder ausgleichen konnten. Die erste Gästeführung drehten Thorben Kirsch und Zobel zwar postwendend, doch jetzt drohte das Spiel zu kippen. Zobels 29:27 nach 52 Minuten bedeutete dann auch die letzte Balinger Führung, ein 4:0-Lauf brachte den Gästen das 29:31, und Doster nahm die Auszeit. Allerdings blieb der Erfolg diesmal aus, die Gäste bauten ihren Vorsprung sogar noch auf 31:34 aus, bevor sich dann in den letzten zwei Minuten die Ereignisse überschlugen und die Jung-Gallier den verloren geglaubten, aber mehr als verdienten Punkt doch noch zurück erobern konnten.
Mit diesem Punktgewinn hat das Balinger Perspektivteam den Klassenerhalt in der 3. Liga endgültig perfekt gemacht, die Konkurrenten können in den ausstehenden Spielen nicht mehr vorbeiziehen. Und so „überwiegt die Freude, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben – auch wenn wir in der 49. Minute das Spiel und den möglichen Sieg aus der Hand gegeben haben.“
Spielfilm: 4:3, 10:6, 12:12, 17:14 – 22:22, 29:27, 31:34, 34:34.
HBW Balingen-Weilstetten II: Baumeister, Augustin; J. Thomann (1), Frietsch (3), Hildebrand (2), G. Thomann (9/2), Nothdurft (3), Wiederstein (1), Dangers (1), Kirsch (4), Stumpf (3), Remmlinger (2), Zobel (5).