Vorbericht von Joachim Hausmann

Jung-Gallier erwarten gefährlichen Außenseiter

Nach der kurzen Fasnetspause geht es mit einem Heimspiel weiter für den Tabellenführer: Drittligist HBW Balingen-Weilstetten spielt in der heimischen Arena gegen die abstiegsgefährdete SG Köndringen/ Teningen. Doch Vorsicht ist geboten, denn der Gegner hat deutlich mehr zu bieten, als der prekäre Tabellenplatz 12 vermuten lässt. (Samstag, 19.30 Uhr, SparkassenArena Balingen).

Denn die Breisgauer verfügen über eine der besten Angriffsreihen der Liga. Topscorer Pascal Bührer hat in dieser Saison bereits 212 Tore erzielt, er wechselt zur kommenden Runde in die 2. Liga nach Friesenheim. Der frühere Balinger Felix Zipf steht ihm auf Platz 10 der Torjägerliste kaum nach mit seinen 124 Treffern, und am Kreis ließ es Jonathan Fischer bisher 96 Mal klingeln. Das weiß natürlich auch HBW-Trainer André Doster: „Auf ihren Schultern baut das Spiel auf. Das ist einerseits eine Riesenstärke, andererseits ist Köndringen auch sehr abhängig von diesen drei Spielern“. Sie möglichst aus dem Spiel zu nehmen, ist also eine Hauptaufgabe seines Teams. Und es gilt die offensive Abwehrformation zu überwinden, „die ist sehr schwer zu bespielen“. Doch zugleich auch die Achillesferse des Gegners, mit 653 Gegentoren stellt die SG die löchrigste Deckung der Liga.

Vor zwei Wochen musste das Team von Trainer Ole Andersen eine bittere 30:31-Heimpleite gegen Pfullingen einstecken; dabei kassierte man den entscheidenden Treffer in der letzten Minute trotz doppelter Überzahl. Doch die wichtigen Zähler haben die Breisgauer gegen die direkte Konkurrenz einfahren, zuletzt gegen Mundenheim und Pforzheim/Eutingen. Und so sieht auch André Doster im Gegner keinen „klassischen Abstiegskandidaten“: „Ich glaube nicht, dass sie absteigen; sie schlagen sich da unten besser als manch andere Mannschaft.“ Zwar ist die SG nach einem Umbruch vor der Saison, mit Chris Berchtenbreiter und Felix Gässler verließen zwei Leistungsträger den Verein nach Konstanz in die 2. Liga, doch „sie machen sehr viel aus ihren Möglichkeiten und sorgen mit ihrer untypischen Spielweise für viel Unruhe. Wir müssen auf der Hut sein.“

Seine Mannschaft kann dagegen als Tabellenführer mit stolz geschwellter Brust in diese Begegnung und den Rest der Saison gehen. Im Spitzenspiel in Pforzheim zeigte das junge Team eine überragende Leistung und wies den damaligen Spitzenreiter beim 30:23 deutlich in seine Grenzen. Deshalb war es für den Coach natürlich schon ein wenig „schade, dass jetzt ein kleiner Break rein kam.“ Allerdings konnten so auch einige Blessuren ausgeheilt werden: „Gerade angeschlagen Spieler wie Kapitän Julian Thomann haben die Pause gebraucht, wir hatten in den Wochen vorher schon ein straffes Programm.“ Mit frischer Kraft soll nun die Serie vor heimischem Publikum ausgebaut werden, nach wie vor haben die Jung-Gallier eine lupenreine Weste in der SparkassenArena. 10 Spiele, 10 Siege - das kann sich wahrlich sehen lassen! Doch der Coach warnt: „Wir müssen jetzt den Schalter umlegen; das letzte Spiel in Pforzheim war das Topspiel, jetzt geht es gegen einen Abstiegskandidaten, den dürfen wir nicht auf die leichte Schulter nehmen.“

Personell diktiert derzeit der HBL-Spielplan den Kader. Da zeitgleich die Bundesligamannschaft in Hannover antritt, werden Tim Nothdurft und auch Lukas Saueressig fehlen. Zudem ist der Einsatz von Michael Seiz, der nach seiner Krankheit noch nicht wieder hat trainieren können. Dennoch: „Wir sind der Favorit, spielen zuhause – die Rolle müssen wir einfach annehmen!“ Es könnte wieder spannend und eng werden, beim 25:24 im Hinspiel traf Jan Bitzer nahezu mit der Schlusssirene zum Sieg.

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