Vorbericht von Joachim Hausmann
HBW II als Herausforderer ins nächste Spitzenspiel
Es läuft gut in dieser Saison beim Handball-Drittligisten HBW Balingen-Weilstetten, es reiht sich nahezu Topspiel an Topspiel. Nach dem überzeugenden Heimsieg gegen Schlusslicht Zweibrücken hat die Doster-Sieben jetzt den Tabellenführer vor der Brust. Mit einem Sieg bei der SG Nußloch winkt die Rückkehr an die Tabellenspitze. (Sonntag, 17 Uhr, Olympiahalle Nußloch).
Die Vorfreude ist groß, die starken Leistungen, die das Balinger Perspektivteam in der laufenden Runde gezeigt hat, machen Lust auf mehr. Und was wäre da besser geeignet als ein absolutes Gipfeltreffen beim Tabellenführer? Der ultimative Showdown der 3. Liga Süd steigt am Sonntag in der Nußlocher Olympiahalle, wenn der Erste den Zweiten empfängt. „Wir freuen uns, dass wir das nächste Topspiel haben dürfen und gehen es auch genau so an. Wir haben richtig Lust darauf“, gibt Trainer André Doster die Marschrichtung vor. Seine Mannschaft hat das minimale Saisonziel Klassenerhalt mit Bravour erreicht und kann diese glänzende Spielzeit mit weiteren schönen und guten Spielen krönen.
Klar ist aber auch, dass die Aufgabe in der Pfalz alles andere als einfach wird, denn „Nußloch ist die beste Mannschaft in der Liga“. Das zeigt schon Blick auf den hervorragend und ausgeglichen besetzten Kader. Jochen Geppert und Kevin Bitz in der Rückraummitte sowie die wurfgewaltigen Pierre Freudl, der bisher 111 Tore erzielt hat, und Simon Kuch stellen jede gegnerische Abwehrreihe vor große Herausforderungen. Aber auch am Kreis stehen mit David Ganshorn und Philip Müller wahre Schwergewichte, die nur schwer zu halten sind. Dass diese „unheimlich stark besetzte“ Truppe dennoch nur einen Punkt Vorsprung hat, liegt auch am Verletzungspech. Immer wieder mussten Ausfälle der Leistungsträger verkraftet werden, so auch im Hinspiel, als Trainer Christian Job beim 31:25-Seg des HBW mit Spielmacher Geppert eine Schlüsselfigur gefehlt hat. Und auch zuletzt musste Geppert ebenso wie Torjäger Freudl pausieren. „Stand jetzt hoffe ich, dass es bei Jochen auf jeden Fall mit der Schulter wieder klappt“, kommentierte der Trainer zum Gesundheitsstand seines Spielmachers. Und auch bei Freudl sind Jobs Prognosen vorsichtig, aber ebenfalls von Hoffnung geprägt.
Da auch sein Gegenüber seit Wochen mit Ausfällen kämpft, sind die Voraussetzungen also auch in dieser Hinsicht ausgeglichen. André Doster hofft auf die Rückkehr seines Kapitäns, nach der Pause wegen seiner Gehirnerschütterung hat Julian Thomann zwar noch dosiert trainiert, doch ist sein Einsatz fest eingeplant. Dafür wird Youngster Lukas Saueressig weiter ausfallen und auch Thorben Kirsch sowie der A-Jugendliche Tobias Heinzelmann werden krankheitsbedingt wohl passen müssen. Leider nichts Neues für den Trainer: „Wir haben schon öfter trotz einer schmalen Besetzung gute Spiele abgeliefert“, lässt er die Ausfälle jedoch nicht pauschal als Ausrede gelten. Dennoch: „Ob das aber gegen eine solche Klassemannschaft reichen wird, ist eine andere Sache. Nussloch ist der klare Favorit!“
In der Vorwoche haben beide Mannschaft ordentlich vorgelegt. Der HBW II ließ dem SV 64 Zweibrücken beim 41:26 nicht den Hauch einer Chance, Nussloch hatte Fürstenfeldbruck zu Gast und machte mit den Bayern beim 43:31 ebenfalls kurzen Prozess. Im Kampf um den Meistertitel ist also ein spannendes und torreiches Topspiel zu erwarten, das es so auch in der kommenden Saison wird. Denn der HBW I ist nicht aufstiegsberechtigt – und die SGN hat keine Lizenz für die 2. Liga beantragt, man scheut das unwägbare finanzielle Risiko eines Aufstiegs. Aber Meister wollen beide natürlich dennoch werden.