Vorbericht von Joachim Hausmann
Trainer André Doster erwartet eine Reaktion
Als Favorit fährt Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten zum Elften TSG Haßloch, doch es ist Vorsicht geboten. Der Gegner ist noch nicht aller Abstiegssorgen ledig und wird alles daran setzen, den prominenten Gast niederzuringen. (Samstag, 19.30 Uhr, TSG-Sportzentrum Haßloch).
Vor Wochenfrist mussten die Jung-Gallier nach der Heimniederlage gegen Köndringen/Teningen die Tabellenführung abgeben und rangieren aktuell auf dem vierten Platz, nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Pforzheim. „Wir haben die Anfangsphase verschlafen und sind diesem Rückstand ständig hinterher gerannt. Das darf uns nicht wieder passieren“, erwartet Coach André Doster, dass seine Mannschaft sich auf ihre Stärken besinnt, die sie in dieser Saison zu einem Spitzenteam haben reifen lassen. „Wir haben es als Team nicht geschafft, ans Leistungslimit zu gehen.“ Aber die Pleite ist abgehakt und aufgearbeitet, in Haßloch wollen die Jung-Gallier zurück in die Erfolgsspur.
Doch das wird kein Spaziergang, denn „die haben eine gute Mannschaft und sind zuhause nur schwer zu schlagen - keine leichte Aufgabe.“ Im vergangenen Jahr schaffte die TSG den Klassenerhalt erst in der Relegation gegen die Füchse Berlin II, aber „sie haben sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal verbessert.“ Das Team von Trainer Tobias Job ist ausgeglichen besetzt, Top-Akteure sind sicher die Haupttorschützen Elvis Borodovskis und Routinier Peter Masica, die auch Doster besonders auf dem Schirm hat: „Borodovskis war letztes Jahr eher unauffällig, schlägt jetzt aber richtig ein; und Masica ist ein echter Dauerbrenner, für mich nach wie vor einer der Topspieler der 3. Liga.“ Zudem treffen in Stefan Job und Maximilian Zech zwei frühere Balinger auf ihre alten Kameraden. Spielführer Ilan Eigenmann ist denn auch zuversichtlich: „Vor heimischer Kulisse brauchen wir uns nicht zu verstecken und werden mit Kampf und einer guten Einstellung mit unseren Fans im Rücken in die Partie gehen.“
Es wird also eine anspruchsvolle Herausforderung für das Team um Kapitän Julian Thomann, doch die Mannschaft ist diesen Druck mittlerweile gewohnt und weiß, damit umzugehen. Der Trainer gibt die Marschroute aus: „Wir gehen das Spiel als Favorit und ohne Angst an. Die Mannschaft hat schon oft bewiesen, dass sie mit solchen Situationen klar kommt. Wir müssen halt beißen und Willen zeigen.“ Das Hinspiel war lange ausgeglichen, bis zum 27:27 konnte Haßloch mithalten, erst im Endspurt macht der HBW II den Sieg mit 36:30 doch noch recht deutlich. Und „kurz die Punkte mitnehmen und wieder gehen“, dürfte auch diesmal nicht ganz so einfach werden, zumal auch die Personallage durchaus angespannt bleibt. Thorben Kirsch hat krankheitsbedingt kaum trainiert, ebenso Luis Villgrattner. Außen Michael Seiz ist zwar wieder gesund, „aber der Rückstand ist ihm natürlich noch anzumerken.“ Da zudem Tim Nothdurft im Erstliga-Team aufläuft und Lukas Saueressigs Einsatz wegen seines lädierten Rückens weiter fraglich ist, stellt sich die Mannschaft einmal mehr fast von selbst auf. Doch auch ein möglicher Rumpfkader sollte stark genug sein „etwas Zählbares mitzunehmen“.