Vorbericht von Joachim Hausmann
Spitzenspiel trotz klarer Tabellensituation
Vom Gejagten zurück zum Jäger: nach der Niederlage in Oftersheim/ Schwetzingen liegt Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II nunmehr auf dem 3. Platz des Tableaus und möchte zuhause wieder angreifen. Da kommt mit dem aktuell Tabellendreizehnten TuS Fürstenfeldbruck natürlich der vermeintlich passende Sparringspartner. Doch weit gefehlt, hier lügt die Tabelle, in der „sportlichen“ Tabelle wären die Panther nach wie vor auf Platz 3 – noch vor dem HBW II. (Sonntag, 17 Uhr, SparkassenArena Balingen).
Denn den Oberbayern wurde zum Verhängnis, dass sie in der Vorrunde einen nicht spielberechtigten Jugendlichen eingesetzt hatten und deshalb 13 Punkte abgezogen bekommen haben. Der Einspruch des Vereins wurde zwar vom Sportgericht abgewiesen, aber es bleibt noch die Möglichkeit der Revision. Entsprechend zeigt auch die Webseite des TuS noch die alte Tabelle.
Sportlich treffen sich auf jeden Fall zwei absolute Spitzenmannschaften auf Augenhöhe, das Hinspiel in Bruck bot den Zuschauern begeisternden Handball, verlief hochdramatisch und endete durch den Ausgleich von René Zobel in der letzten Minute mit 32:32. Seit dem Punktabzug mühen sich die Panther aber zu ihren Punkten, selbst gegen das abgeschlagene Schlusslicht Mundenheim reichte es nur zu einem knappen 26:25. Zu tief sitzt anscheinend der Ärger über die Entscheidung des Verbandes. Dennoch ist sich HBW-Trainer André Doster der Schwere der Aufgabe vollkommen bewusst: „Fürstenfeldbruck wird überhaupt nichts mit dem Abstieg zu tun haben, die Mannschaft liefert eineinhalb Jahren eine überragende Performance ab. Die Deckung ist sehr offensiv und ballorientiert und für die Angreifer wahnsinnig stressig. Darauf müssen wir vorbereitet sein.“ Und so sieht er ungeachtet des verzerrten Tabellenbildes die Gäste als Favoriten an.
Doch der Matchplan des Trainers berücksichtigt auch die Erfahrungen des Hinspiels: „Das war ein unfassbares Handballspiel, mit vielen Führungswechseln, das uns unheimlich für den weiteren verlauf der Vorrunde geholfen hat.“ Entsprechend „dürfen wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen“; dass es gegen Bruck nicht ganz nach Plan laufen dürfte, sei ganz normal. „Da wartet eine sehr anspruchsvolle Aufgabe auf uns.“ Aber Doster erwartet eine Reaktion der Mannschaft auf das die Niederlage des vergangenen Spieltags. „Ich habe mich geärgert, alle wissen, dass das nichts war. Wir haben das aufgearbeitet, und ich bin optimistisch.“ Die bisher so makellose Heimbilanz soll weiter ausgebaut werden „und die richtige Antwort auf die Leistung der Vorwoche“ gegeben werden. Und dabei wird der derselbe Kader wir in Schwetzingen auf der Platte stehen, lediglich Fynn Beckmann wird weiter nach seiner Zerrung pausieren müssen. Es ist also angerichtet für ein großes Spektakel in einem wirklichen Spitzenspiel!