Vorbericht von Joachim Hausmann

Jung-Gallier möchten Tabellenführung verteidigen

Tabellenführer! Seit letztem Sonntag dürfen sich die Spieler von Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II mit diesem Prädikat schmücken – und wollen natürlich so lange wie möglich den Platz an der Sonne behalten. Am Samstag wartet mit dem Spiel beim TV Hochdorf aber gleich eine schwere Aufgabe auf das Team von André Doster. (Samstag, 19.30 Uhr, Sportzentrum Hochdorf).

„Das ist eine tolle Momentaufnahme“, ordnet der Trainer die Situation recht unaufgeregt ein. „Wir haben überhaupt keinen Druck und gehen mit der Rolle des Tabellenführers tiefenentspannt um. „Dabei ist er sich keineswegs sicher, „ob wirklich alle realisiert haben“, dass man jetzt ganz oben steht. Die Stimmung im Team ist natürlich prächtig, und so fällt es leicht, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.

Die kommenden Wochen dürften für den Klassenprimus jedoch kein Zuckerschlecken werden, der Spielplan hat es in sich. „Wir haben ein anspruchsvolles Restprogramm“, blickt Doster mit einer Mischung aus Vorfreude und Anspannung auf die anstehenden Aufgaben bis Weihnachten. Den Anfang macht das Spiel bei den „Pfalzbibern“ in Hochdorf. Vergangene Saison verlor der HBW II beide Spiele: Auswärts mit 28:34 gar recht deutlich, aber auch zuhause gab es beim 26:27 nichts Zählbares für die Jung-Gallier. Diese Saison soll der Spieß umgedreht werden und die eindrucksvolle Serie von zuletzt sechs Siegen in Folge ausgebaut werden. Allerdings „gibt es sicherlich leichtere Aufgaben, als dort zu spielen“. Doster weiß um die Schwere der Aufgabe in der kleinen und engen Halle, die Heimfans sorgen für ein ordentliches Spektakel.

Die Hochdorfer befinden sich diese Saison im Umbruch, hatten einige Abgänge von Stammkräften zu verzeichnen, und auch der Trainer ist neu: Stefan Bullacher kam aus Zweibrücken - und brachte Juniorennationalspieler Robin Egelhof gleich mit. Noch jünger und ebenfalls neu gekommen ist Tim Götz, der mit der Empfehlung als Torschützenkönig der A-Jugend-Bundesliga Ost kam und auch in der 3. Liga als derzeit Siebter der Torjägerliste schon 63 Treffer erzielen konnte. Kopf und Herz der Pfalzbiber ist Jan Claussen, der 24-jährige Spielmacher kann auf langjährige Zweitligaerfahrung und den Bundesligaaufstieg mit der TSG Friesenheim zurückblicken. Doch fehlt der Mannschaft noch die Konstanz, überzeugende Siege wechseln mit unnötigen Pleiten wie beim 24:32 gegen Kronau/Östringen II. „Aber insgesamt haben sie eine spielstarke Mannschaft, die eine offensive Abwehr spielt und in der Offensive komplex arbeitet.“ Allerdings stellt sich die Mannschaft im Moment quasi von selbst auf, 13 Spieler hatte Bullacher gegen Pforzheim/Eutingen zur Verfügung, und diese werden es auch gegen den Tabellenführer richten müssen.

Doch auch sein Gegenüber kämpft mit personellen Sorgen: Spielmacher Julian Thomann fällt wegen seines Mittelhandbruchs weiterhin aus, und Lukas Saueressig ist nach seinem Bänderriss noch nicht wieder fit: „Eigentlich hatte ich gedacht, dass es für diese Woche reicht. “Dazu kommt womöglich noch René Zobel, der sich gegen Nußloch an der Leiste verletzt hatte und die ganze Woche nicht trainieren konnte. Und auch hinter Jan Remmlingers Handgelenk steht noch ein dickes Fragezeichen. „Wenn alle ausfallen, wird es in der Abwehr ganz eng“, sorgt sich Doster. Doch da auch in den letzten Wochen regelmäßig einige Leistungsträger verletzt gefehlt hatten und es trotzdem zur Tabellenführung gereicht hat, kann das Team voller Zuversicht und mit breiter Brust in die Pfalz reisen – am Ende finden Trainer und Mannschaft doch immer eine Lösung, die dann auch funktioniert!

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