Spielbericht von Joachim Hausmann

Mit letztem Aufgebot zum Derbysieg

Zum Saisonabschluss setzten die Jung-Gallier noch einmal ein Ausrufezeichen: Im Derby beim VfL Pfullingen konnte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II beim 29:32 (15:15) erstmal in der Kurt-App-Halle gewinnen und beide Punkte mitnehmen. Nach diesem Erfolg geht das Team um Kapitän Julian Thomann als Tabellenzweiter, punktgleich mit Spitzenreiter Horkheim in die Weihnachtspause.

Doch bis es soweit war, musste das Balinger Perspektivteam eine Menge Schwerstarbeit verrichten. Mit dem letzten Aufgebot angereist, mussten sich die verbliebenen neun Feldspieler durchbeißen, und im Tor vertrat Youngster Mario Ruminsky den weiterhin grippekranken Jonas Baumeister glänzend – mit 18 Paraden avancierte er zum Matchwinner.

Das Spiel begann zäh, auf beiden Seiten dominierten beherzt zupackende Abwehrreihen und zwei hervorragende Torhüter. Die Führung der Gastgeber konterten Julian Thomann und Lukas Saueressig. Nach dem Ausgleich durch den Ex-Balinger Nico Hiller, brachte René Zobel sein Team wieder in Front. Nachdem Pfullingen durch Rechtsaußen Klusch erneut zum 3:3 egalisieren konnte, schlug dann die Stunde von Mario Ruminsky. Mit einigen Paraden in Serie ermöglichte er seinen Vorderleuten auf 6:9 davon zu ziehen. Doch die Hausherren blieben dran und nutzten zwei Zeitstrafen in kurzer Folge gegen Zobel, um zum 10:10 auszugleichen. HBW-Trainer Doster erkannte akuten Handlungsbedarf und legte die grüne Karte: „Wir hätten aus dieser Phase viel mehr machen müssen, sind insgesamt zu fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen, haben zu viele Freie verworfen.“ Zwar konnte so der Pfullinger Lauf unterbunden werden und Markus Dangers vom Kreis die Führung erzielen, doch bis zur Pause gelang es nicht, sich abzusetzen. Im Gegenteil, in Unterzahl schaffte der VfL durch Breckel sogar eine Zwei-Tore-Führung, die jedoch die schnellen Außen Michael Seiz und Jan Bitzer zum Pausenstand von 15:15 wieder wettmachen konnten.

Auch nach der Pause lieferten sich beide Mannschaften einen heißen Kampf. Zwar legten die Gastgeber erneut zwei Tore vor, doch  das 17:15 sollte bereits ihre letzte Führung sein. Dangers schaffte den Anschluss, und dann drehte Regisseur Julian Thomann auf. Mit seinem Doppelschlag innerhalb von 40 Sekunden war das Spiel gedreht, die Jung-Gallier lagen nun zumeist knapp vorn, doch die Pfullinger ließen sich nicht abschütteln – bis zum 25:25. Dann war Luis Villgrattner zweimal erfolgreich, Zobel legte nach. Und als Mario Ruminsky auch noch einen Siebenmeter von Micha Thiemann parieren konnte, war das Momentum beim 27:30 endgültig auf Seiten den HBW II. Die Schlussphase wurde dann aber trotzdem noch einmal hektisch. In der letzten Minute, beim Stand von 29:31, erhielten nacheinander René Zobel und Julian Thomann ihre dritte Zeitstrafe und mussten raus. Und erneut war es Ruminsky, der mit dem nächsten gehaltenen Strafwurf, die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Den Schlusspunkt setzte dann Lukas Saueressig zum 29:32. Der Rest war ausgelassener Jubel.

Während Pfullingens Trainer Till Fernow restlos bedient war („Das war in allen Belangen schwach“), zeigte sich André Doster natürlich hocherfreut über den gelungen Jahresabschluss:“ Ich bin sehr froh, dass wir das letzte Spiel des Jahres zu unseren Gunsten entschieden haben. Wir waren eine Nasenlänge besser  als der VfL, etwas abgezockter.“

Spielfilm:  3:3, 6:9, 12:11,15:15 – 19:19, 25:25, 27:30, 29:32.

HBW Balingen-Weilstetten II: Ruminsky, Baumeister, Seeger; Thomann (8), Saueressig (2), Mayer, Bitzer (4), Villgrattner (3), Dangers (4), Seiz (5/1), Beckmann, Zobel (6).

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