Vorbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier möchten weiße Weste wahren
Im letzten Heimspiel des Jahres möchte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II seine makellose Heimbilanz weiter ausbauen. Und die Vorzeichen stehen auf dem Papier nicht schlecht, denn es wird das abgeschlagene Schlusslicht VTV Mundenheim erwartet. Doch der Trainer warnt davor, den vermeintlich leichten Kontrahenten zu unterschätzen. (Sonntag, 17 Uhr, SparkassenArena Balingen).
2:24 Punkte, 309:409 Tore und der einzige Sieg gegen den Vorletzten Zweibrücken – die bisherige Ausbeute des Meisters aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bietet nicht viel Anlass zu großer Sorge. Aber André Doster weiß, dass das nur eine Seite der Medaille ist, er sieht im kommenden Gegner „ein Team, das völlig befreit aufspielen kann. Gegen Spitzenteams wie Nußloch oder Horkheim hat der VTV lange ordentlich mitgehalten.“
Und da muss seine Mannschaft ansetzen, hat man doch vergangene Woche in Horkheim gerade den Beginn des Spiels regelrecht verschlafen: „Da hatten wir einfach nicht unseren besten Tag, nach der schwachen Anfangsphase war der Rückstand dann einfach schnell zu groß.“ Aber die Pleite ist abgehakt, die Fehler analysiert. Jetzt blicken die Jung-Gallier wieder ausschließlich voraus, und da soll eine wunderbare Vorrunde vor heimischem Publikum gekrönt werden. „Wir wollen das Ding gewinnen“, gibt der Trainer die klare Marschroute aus. „In Balingen sind wir bislang unschlagbar - das fortzusetzen sollte Motivation genug sein.“
Allerdings ist die Personalsituation alles andere als rosig. Die Rekonvaleszenten Julian Thomann und René Zobel sind zwar nach ihren Verletzungen auf dem Wege der Besserung, aber noch weit von 100 Prozent entfernt. Zudem ist der Einsatz des zuletzt überragenden Keepers Jonas Baumeister wegen einer Grippe fraglich, und auch Thorben Kirsch steht nach seiner Knieverletzung aus dem Horkheim-Spiel weiter auf der Kippe. Dafür dürfte Jan Remmlinger, der zuletzt mit der Bundesligamannschaft in Lemgo 23:20 erfolgreich war, wieder zur Verfügung stehen. Und ob Youngster Tim Nothdurft aushelfen kann, dürfte sich wohl erst ganz kurzfristig nach dem Heimspiel des HBW am Samstagabend gegen die Rhein-Neckar Löwen entscheiden.
Egal, es müssen die richten, die da sind. Und von denen erwartet der Coach, dass sie diesmal sofort hellwach sind, denn Mundenheim „macht am Anfang schon Alarm, spielt mit viel Tempo nach vorne und hat verschieden Angriffsvarianten in petto. Wir müssen das Spiel auf jeden Fall äußerst konzentriert angehen.“ Dann sollte allerdings nichts anbrennen und die komfortable Tabellensituation des Balinger Perspektivteams weiter gefestigt werden können. Die Hölle Süd soll auch weiterhin eine uneinnehmbare Festung bleiben.