Vorbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier wollen Heimserie weiter ausbauen
Nach der knappen Niederlage im Derby beim VfL Pfullingen sollen jetzt zuhause die nächsten Punkte her. Gegen den Vorletzten HC Oppenweiler/ Backnang sollte das für den Handball-Drittligisten HBW Balingen-Weilstetten II auch eigentlich machbar sein. Doch Trainer André Doster warnt vor dem Gegner. (Sonntag, 17 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen)
Denn die Rollen sind zwar klar verteilt, der HBW II ist auf dem Papier klarer Favorit, nicht zuletzt dank der makellosen Heimbilanz von 6 Siegen in 6 Spielen. Doch für Doster ist das noch keineswegs ausgemacht, ihn erstaunt die prekäre Tabellensituation des kommenden Gegners doch einigermaßen: „Für mich ist das ein Rätsel, das ist eigentlich eine gute und gefährliche Mannschaft mit einem exzellent besetzten Rückraum. Die haben lauter richtig gute Handballer.“ Doch in der Liga konnte das Team von Trainer Matthias Heineke bisher kaum einen Fuß auf den Boden bringen: Lediglich ein Sieg in Köndringen-Teningen ist gelungen, dazu drei Unentschieden, unter anderem in Nußloch und Pfullingen, wo die Jung-Gallier letzten Freitag verloren haben. So ist der Aufsteiger von 2015 mächtig unter Druck und braucht die Punkte dringend.
Die braucht der HBW II aber auch, hat ebenfalls nichts zu verschenken, offenbart ein Blick auf die Tabelle doch eine laut André Doster äußerst „tückische Situation“, alles ist eng beieinander; der Zweite im Tableau, Oftersheim/ Schwetzingen, hat gerade einmal drei Punkte mehr als das Balinger Perspektivteam, das seinerseits aber auch nur drei mickrige Zähler vor Dansenberg, das den ersten Nichtabstiegsplatz innehat, rangiert. Und so ist der Blick nach vorn gerichtet, das Derby aufgearbeitet: „Wir haben dort Dinge falsch gemacht, die leicht zu beheben sind: Rückzugsverhalten, Geduld und Kompaktheit in der Deckung.“ Daran hat man intensiv im Training gearbeitet, Sonntag will der Coach das auch auf der Platte sehen. Zudem sind da die richtig guten Erkenntnisse aus dem Pfullingen-Spiel: „Was den Kampf anging, war das wirklich super, wie wir in der Schlussphase wieder zurückgekommen sind.“ So weit soll es diesmal aber erst gar nicht kommen, auch Doster weiß um die Bedeutung des Spiels: „Das ist für beide ein richtungsweisendes Spiel, denn wenn wir verlieren, rutschen wir ganz schnell wieder nach unten.“
Personell hat sich die Lage bei den Jung-Galliern etwas entspannt. René Zobel hat sein Comeback gefeiert, „aber man muss ihm noch einfach Zeit einräumen“, wird Doster den wichtigen Rückraumschützen behutsam wieder aufbauen. Auch Moritz Strosack ist wieder an Bord, so dass nur die Langzeitverletzten Nick Ruminsky und Fynn Beckmann weiterhin fehlen werden.