Aufopferungsvoller Kampf nicht belohnt

Mit dem allerletzten Aufgebot angereist, kratzte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II lange am Punktgewinn beim Nachwuchsteam der Rhein-Neckar Löwen, musste in den Schlussminuten aber dem Substanzverlust Tribut zollen und verlor am Ende ganz bitter mit 29:34.
 
Nur acht Feldspieler standen Trainer André Doster für die schwere Aufgabe bei Tabellenführer zur Verfügung, denn zu allem Unglück hatte sich Michael Hemmer im Training noch eine Rippe gebrochen. Doch die wenigen Übriggebliebenen zeigten einen beherzten Auftritt und verdienten sich Bestnoten in puncto Kampf und Moral. „Dass wir unter diesen Umständen so knapp am Sieg waren, ist schier unglaublich. Ich kann der Mannschaft in Sachen Einsatzwille und Engagement keinen Vorwurf machen. Umso grausamer ist deshalb natürlich die Niederlage“, war Doster hinterher stolz und enttäuscht zugleich.

Das Spiel begann ganz in seinem Sinne, schnell führten die Jung-Gallier durch Moritz Strosack und den Ex-Löwen Adam Soos mit 0:2. Die Gastgeber konnten jedoch postwendend ausgleichen, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe: Kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Zunächst legten die Junglöwen vor zum 6:4, doch ein starker Mario Ruminsky im Tor brachte sein Team wieder ins Spiel; ein 3:0-Lauf durch zweimal Lukas Saueressig sowie Timo Hildebrand bedeutete die 7:8-Gästeführung. Es ging hin und her. Dann nahm Trainer Doster seine erste Auszeit, und Timo Hildebrand sorgte mit einem Doppelschlag für das 13:16. Moritz Strosack erhöhte noch vor der Pause den Vorsprung beim 14:18 gar auf vier Treffer, doch Sebastian Trost konnte für die Löwen noch verkürzen.

Nach dem Wechsel war der Vorsprung jedoch schnell dahin, nach einem 3:0-Lauf konnte Patrick Zweigner für die Hausherren zum 19:19 ausgleichen. Angeführt vom neunfachen Torschützen Lukas Saueressig erarbeiteten sich die Jung-Gallier wieder einen kleinen Vorsprung, doch beim Stande von 23:25 dann die wohl vorentscheidende Phase. Innerhalb weniger Sekunden mussten Adam Soos und auch Abwehrchef Fabian Wiederstein auf die Strafbank. „Die Strafen waren völlig unberechtigt und haben uns letztlich das Genick gebrochen, weil sie zu viel Kraft gekostet haben“, war Trainer Doster sehr ungehalten. Denn nun drehten die Löwen das Spiel und konnten – weil auch noch Moritz Strosack raus musste, teilweise sogar gegen nur drei Abwehrspieler – zum 26:26 ausgleichen. Noch einmal stand es unentschieden – beim 28:28 acht Minuten vor Schluss. Doch eine Auszeit und vier Löwen-Tore später hieß es dann aber 32:28, und von diesem Schock erholten sich die Jung-Gallier nicht mehr. Zu allem Überfluss scheiterte Lukas Saueressig zum ersten Mal vom Siebenmeterpunkt, das Schicksal nahm seinen Lauf. Am Ende stand ein ganz bitteres 34:29 für die Gastgeber, die Enttäuschung beim Verlierer war entsprechend groß.

„Ich bin stinksauer und enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben. Ich hätte mir so gewünscht, dass wir uns für diese Leistung auch belohnen“, brachte es der Trainer auf den Punkt. Als Knackpunkt hatte er die umstrittenen Zeitstrafen ausgemacht, „und die konnte ich beide nicht nachvollziehen.“ Letztlich gingen seinem Team  dann die Kräfte aus und „die Löwen konnten mit der größeren Bank dann auch noch mehr Druck aufbauen.“

Spielfilm: 6:4, 10:11, 13:14, 15:18 – 20:20, 23:25, 28:28, 34:29.

HBW Balingen-Weilstetten II: Baumeister, M. Ruminsky; Thomann (2), Saueressig (9/3), Soos (2), Bitzer (1), Hildebrand (6), Wiederstein (1), Heinzelmann (1), Strosack (7).

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