Vorbericht von Joachim Hausmann
HBW 2 mit letztem Aufgebot zu Jung-Löwen
Vergangenes Wochenende schaffte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II im Heimspiel beim 27:26 gegen Horkheim auf der allerletzten Rille einen überzeugenden Heimsieg – dank eines überragenden Kämpferherzes aller Spieler. Doch das sind derzeit verletzungsbedingt nur noch wenige, und am Samstag reist das Balinger Perspektivteam ausgerechnet zum Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen 2. (Samstag, 20 Uhr, Stadthalle Östringen).
Nicht die besten Voraussetzungen also für die Mannschaft von Trainer André Doster. Der war zuletzt äußerst zufrieden mit seinen Jungs: „Meine Mannschaft hat gegen Horkheim unglaublichen Willen und Einsatz gezeigt, ich bin richtig stolz auf diese Leistung.“ Und so will er natürlich versuchen, auch in Östringen zu gewinnen. Doch die Hürde ist keine leichte. Das Nachwuchsteam des deutschen Meisters ist nach einem glänzenden Saisonstart aktuell Tabellenführer und die einzige ungeschlagene Mannschaft der Liga. Lediglich gegen Neuhausen/ Filder und Hochdorf musste sich die Truppe der Trainer André Bechtold und Michel Abt jeweils mit einem Unentschieden begnügen. „Was die Löwen derzeit spielen, ist absolut top, sie sind sehr agil und beweglich, diese junge Mannschaft ist einfach nicht berechenbar“, ist Doster voll des Lobes über den kommenden Gegner. Und: „Diese Nachwuchsduelle sind ohnehin immer etwas Besonderes und waren in der Vergangenheit stets unglaublich spannend, völlig unabhängig von der jeweiligen Tabellenkonstellation.“
Diese Konstellation spricht diesmal für die Gastgeber, denn die Jung-Gallier werden mit einer Rumpftruppe anreisen müssen. Das Lazarett ist schier endlos: Linksaußen Fynn Beckmann hat sich in Pforzheim am Knie verletzt und wurde mittlerweile operiert, Kreisläufer Markus Dangers fällt wegen seines Bänderrisses weiter aus. Bei der Knieverletzung von Nick Ruminsky steht die genaue Diagnose noch nicht fest, er wird ebenso fehlen wie Yannick Bischoff, der sich immerhin auf dem Weg der Besserung befindet. Linkshänder René Zobel trainiert nach seiner Bänderverletzung aus der Vorbereitung zwar schon wieder, doch sein Comeback wird noch ein paar Wochen auf sich warten lassen. Und zu allem Überfluss hat sich Kapitän Julian Thomann gegen Horkheim am Knöchel verletzt: „Er ist zwar raus aus dem Training, wird es aber am Samstag auf jeden Fall probieren. Aber wie es läuft, wissen wir natürlich nicht“, hofft Doster wenigstens bei dieser Baustelle auf eine Entwarnung. So oder so müssen es die verblieben Akteure auf der Platte richten, so brennt natürlich vor allem Spielmacher Adam Soos auf dieses Spiel, trug er doch bis zur letztem Saison das Trikot der Löwen.
„Wir werden den Kampf annehmen“, so lautet die Kampfansage der Jung-Gallier in Richtung Östringen, zusätzliche Motivation braucht es da im Grunde keine. „Die vergangenen Wochen waren so intensiv, mit ständigem Auf und Ab und viel Improvisation – da ist es eigentlich egal, gegen wen wir gerade spielen.“ Angesichts des dünnen Kaders stellt sich allerdings die Frage, wie lange diese hohe Intensität durchgehalten werden kann, denn „irgendwann sind die Spieler einfach am Limit!“ Dass es beim Gegner gerade perfekt läuft, macht die Aufgabe natürlich doppelt schwer, diese Erfahrung machte der HBW 2 in der letzten Saison selbst: Wenn es läuft, gewinnt man oftmals fast von ganz alleine. Und so werden sich die verbliebenen Schwaben auf den Weg machen, um den Lauf der Badener Löwen zu stoppen und ein weiteres Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz zu senden.