Spielbericht von Joachim Hausmann

Jung-Gallier stürzen den Tabellenführer

Das Spitzenspiel gegen den Meister und Tabellenführer SG Nussloch hielt alles, was es versprach. Viele Tore, spektakuläre Aktionen – und eine Heimmannschaft, die sich gegen den hohen Favoriten zu einer Glanzleistung aufschwang und sich als eine geschlossene Einheit mit unbändigem Willen präsentierte. Dem hatten die Gäste nur ihre individuelle Klasse entgegenzusetzen, die Jung-Gallier gewannen letztlich verdient mit 37:33 (16:17).

Vom Anpfiff weg spürten die Zuschauer, dass das junge Perspektivteam sich Einiges vorgenommen hatte. Lukas Saueressig besorgte die schnelle Führung, die er per Strafwurf ausbaute, und Markus Dangers, mit 9 Toren bester Schütze des HBW II, erhöhte wenig später sogar. Die Gäste waren sichtlich beeindruckt, den ersten Siebenmeter ihrerseits warf Jochen Geppert dann sogar am Tor vorbei. Bis auf 11:8 zogen die Jung-Gallier bis Mitte der ersten Hälfte davon, nicht zuletzt dank einiger starker Paraden von Mario Ruminsky und der Tore vom Kreis. Aber so langsam berappelten sich die Pfälzer Gäste dann doch und kamen heran. „Kurz vor der Pause haben wir den Faden verloren und den Gegner durch Fehler eingeladen, das hat der mit Gegenstößen und der schnellen Mitte direkt ausgenutzt.“ Und so war der Vorsprung auch schnell wieder dahin. Nicolas Herrmann traf zum 15:15, doch es kam noch schlimmer, den letzten Angriff schlossen die Jung-Gallier zu früh ab, und Lucas Gerdon traf mit der Sirene zum 16:17.

Auch nach der Pause blieb die Begegnung weiter packend und eng, den ersten Treffer erzielten die Gäste, doch der HBW II blieb ran. Mit einer aggressiven Abwehr und schnellem Spiel ließ die Doster-Sieben den Gegner nicht zur gewohnten Entfaltung kommen. Zwar schaffte insbesondere Kevin Bitz mit großer Präzision aus dem Rückraum immer wieder Lücken für seine Nebenleute oder traf selbst, doch die Abwehr der Jung-Gallier hielt dagegen. Mit großer Leidenschaft und Teamgeist stand die Abwehr, und Keeper Ruminsky wurde zusehends zum Faktor. Das Spiel blieb auf Messers Schneide. „Ich würde sagen, Nussloch war eine Nasenspitze vorn. Das lag aber nicht daran, dass wir schlechte Aktionen gehabt hätten – es war einfach sehr ausgeglichen,“ beschreibt Doster die entscheidende Phase. Seine Mannschaft blieb konzentriert und erarbeitete sich kleine Vorteile. Lukas Saueressig und immer wieder Markus Dangers vm Kreis nutzten die sich bietenden Lücken konsequent. Neun Minuten vor Schluss brachte Außen Jan Bitzer seine Farben erstmals wieder in Front. Zwar konnte Herrmann noch einmal zum 33:33 ausgleichen, doch das war es dann für die Gäste. In den letzten vier Minuten traf nur noch der HBW II. Und als Jonas Baumeister gar noch den letzten Siebenmeter parieren konnte, war die Messe gelesen. „Das waren zwei schnelle Tore, tolle Abwehraktionen und am Ende eine starke Einzelleistung von Nick Ruminsky“, so die Analyse des Trainers. Den Schlusspunkt setzte dann der Kapitän – Julian Thomann erzielte noch das 37:33.

Der Rest war grenzenloser Jubel und die Erkenntnis das im Kollektiv jeder Gegner geschlagen werden kann. So sah es auch André Doster in der Rückschau: „Garant des Sieges war eine geschlossene Mannschaftsleistung, der Erfolg ist ganz hoch einzuordnen, auch wenn er am Ende deutlicher ausgefallen ist, als es das Spiel über weite Stecken war.“

Spielfilm: 4:3, 9:6, 12:11, 16:17 – 20:22, 25:25, 31:31, 37:33.

HBW Balingen-Weilstetten II: Baumeister, M. Ruminsky (1); Thomann (6/1), Hemmer, Saueressig (8/1), Soos, Bitzer (6/18), Wiederstein, Dangers (9), N. Ruminsky (2), Beckmann (1), Strosack (2).

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