Vorbericht von Joachim Hausmann

"Jetzt muss eben der Tabellenführer dran glauben"

Nachdem für Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II auch beim TSV Neuhausen/ Filder auswärts nichts zu holen war, steht nun der schwere Gang zum Tabellenführer SV Salamander Kornwestheim an. Gelingt jetzt endlich der erste Auswärtssieg der Saison? Neuhausen hat vor zwei Wochen gezeigt, wie es geht. (Freitag, 20.30 Uhr, Sporthalle Ost Kornwestheim).

Es sind diese zwei vollkommen unterschiedlichen Gesichter, die den Verantwortlichen beim HBW II die Sorgenfalten in die Stirn treiben. Während es zuhause bisher nur Siege gab, kehren die Jung-Gallier aus der Fremde regelmäßig mit leeren Händen zurück. Und nachdem es in den ersten Spielen zumeist recht knapp nach einer ansprechenden Leistung ausgegangen war, musste Trainer André Doster auf den Fildern einen rundum missratenen Auftritt seiner Schützlinge konstatieren: „Neuhausen war uns in allen Belangen überlegen, von der ersten Minute hat unsere Abwehr nicht funktioniert, das war unsere schlechteste Abwehrleistung seit Monaten.“ Aber das Spiel ist aufgearbeitet und abgehakt, der Blick ist nach vorne gerichtet.

Schon in der Pressekonferenz in Neuhausen hatte Doster klar gemacht, dass er unbedingt endlich auch auswärts einen Sieg seiner Mannschaft will, und weil im Jahr 2017 nur noch eine Gelegenheit dazu bleibt, müsse „dann eben der Tabellenführer dran glauben“. Auch wenn sicher eine gehörige Portion Galgenhumor im Spiel gewesen ist, bleibt die Marschroute bestehen. Ein Sieg in Kornwestheim wäre ein deutliches Signal an die Liga, dass der HBW II ernst macht. Denn es ist extrem eng, sowohl an der Spitze wie auch im Tabellenkeller; es sind nur vier bzw. fünf Punkte nach oben und unten. Mit einem Erfolg beim Spitzenreiter könnte sich das Balinger Perspektivteam mit Blick auf die bald anstehende Winterpause ein schönes Polster verschaffen, um sich in aller Ruhe auf die Rückrunde vorbereiten zu können.

Allerdings wird das ein äußerst schwieriges Unterfangen, trotz der Kornwestheimer Minikrise mit zuletzt drei Niederlagen. Der Aufsteiger hat einen bärenstarken Kader, der vor der Runde noch kräftig aufgerüstet worden ist. Mit Ex-Profi Peter Jungwirth steht der mit 130 Toren aktuell beste Schütze der Liga im Kader. Zudem stießen zu Saisonbeginn mit Kreisläufer Julius Emrich aus Bietigheim und dem ehemaligen Balinger Christian Wahl, der vom Zweitligaabsteiger TV Neuhausen gekommen ist, noch zwei Hochkaräter dazu. Und neben Wahl treffen die Jung-Gallier mit Felix Beutel, Axel Steffens und Fabian Kugel auf drei weitere ehemalige HBWler.

Und gegen die gilt es zu bestehen, dabei setzt Coach Doster darauf, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen: „Wichtig ist, dass wir wieder Konstanz reinbekommen und unser Konzept durchziehen. Wir müssen die Schwankungen rausbekommen.“ Personell kann er dabei fast aus dem Vollen schöpfen, es fehlen nur die Langzeitverletzten Fynn Beckmann und Nick Ruminsky. Und Torjäger René Zobel kommt nach seiner Verletzung von Woche zu Woche immer besser in Schwung.

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