Vorbericht von Joachim Hausmann

Hohe Hürde nach schwerer Woche für Jung-Gallier

Nach zwei Auswärtsspielen darf Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II wieder in der heimischen Arena ran. Mit der TGS Pforzheim wird jedoch ein harter Brocken erwartet, der den Jung-Galliern schon in der Hinrunde ein Bein gestellt hat. Zudem gestaltete sich die Vorbereitungswoche höchst kompliziert. (Sonntag, 17 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen)

Die Grippewelle hat das Balinger Perspektivteam fest im Griff, so fehlten Moritz Strosack und Fabian Wiederstein wegen Krankheit. Der Kader wird also wohl erst kurzfristig feststehen: „Mal sehen, wer da am Sonntag wieder fit ist“, tappt Trainer André Doster personell noch im Dunkeln. Ansonsten galt es, die Niederlage in Fürstenfeldbruck aufzuarbeiten. Bei den Oberbayern war die zu hohe Fehleranzahl ausschlaggebend dafür, dass es nicht zum nächsten Sieg gereicht hatte. „Wir haben in Bruck nicht optimal gespielt, da hat uns die Ruhe gefehlt. Jetzt wollen wir wieder das zeigen, was wir uns bisher erarbeitet haben“, gibt der Trainer die Marschroute vor. Denn „man kann natürlich auch mal verlieren, muss den Weg zurück aber finden.“

Dieser Weg führt über Weltmeister Andrej Klimovets und seine TGS Pforzheim, die nach einer Negativserie letztes Wochenende mit dem Sieg über den Topfavoriten SG Nußloch aufhorchen ließen. „Das war ein tolles Erlebnis, Pforzheim kommt mit einem guten Gefühl zu uns“, war es für den HBW-Coach der denkbar ungünstigste Moment für die emotionale Wende beim kommenden Gegner. Doch auch sein Team ist derzeit „in einer guten Phase, ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe“. Die Pforzheimer Mannschaft verfügt über viel Qualität, auch wenn mit Evgeni Prasolov und Filip Prsa wichtige Stützen langfristig ausfallen. Doch Florian Taafel (146 Tore) und Marco Kikillus (139 Tore) gehören zu den Top 3 der Torjägerliste, dazu steht in Maris Versakovs ein lettischer Nationalspieler auf der Platte, der auch schon 109 Treffer erzielt hat. Insgesamt spielt „Pforzheim ein klares, recht einfaches System: Effektiver Basic-Handball mit starken Individualisten“. Und dahinter zwei sichere Keeper, an denen sich die Jung-Gallier schon im Hinspiel die Zähne ausgebissen haben.

Doch jetzt ist Heimspiel – und zuhause hat der HBW II mit 20:0 Punkten eine mehr als beeindruckende Bilanz! Natürlich soll diese Serie weiter ausgebaut werden, und bis auf den Ausrutscher in Fürstenfeldbruck hat das Team um Kapitän Julian Thomann zurzeit auch einen echten Lauf: Fünf Siege in Folge seit Dezember waren zu verbuchen, darunter auch die ersten beiden Auswärtssiege, insbesondere das grandiose 37:25 beim Spitzenreiter Nußloch. Entsprechend dürfen auch die Jung-Gallier mit breiter Brust auflaufen – sofern sie nicht wegen der Grippe flachliegen. Aber davon lässt sich der Trainer nicht ins Bockshorn jagen, kennt er doch diese missliche Lage leider nur zur Genüge. Doch: „Wir haben schon oft bewiesen, dass wir in solchen Situationen über das Team kommen.“ Und so heißt es für den HBW II, zusammen zu stehen und von der ersten Minute dagegen zu halten, es wird darauf ankommen, an die Abwehrleistungen der vergangenen Wochen anzuknüpfen und Ruhe zu bewahren - sowohl im Angriff als auch in der Defensive. Personell sind nahezu alle Mann an Bord, verzichten muss Doster - neben den möglichen Grippekranken - lediglich weiterhin auf die beiden Langzeitverletzten Fynn Beckmann und Nick Ruminsky.

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