Vorbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier wollen ersten Auswärtssieg
Wenn Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II am Wochenende seine Visitenkarte beim Aufsteiger TuS 04 Dansenberg in Kaiserslautern abgibt, soll endlich etwas Zählbares dabei herausspringen. In den vergangenen sieben Auftritten in fremden Hallen war außer Lob für gute Leistungen bisher leider nichts drin für die Mannschaft von Trainer André Doster. Jetzt soll der Bock umgestoßen werden. (20 Uhr, Layenberger Sporthalle Kaiserslautern-Dansenberg).
Beim Schlusslicht aus der Pfalz sollte das von der Papierform her auch möglich sein, letzte Woche kassierten die Kaiserslauterner Vorstädter eine deutliche 26:36-Pleite beim ebenfalls gefährdeten HC Oppenweiler/Backnang. Doch: Die TuS ist kein gewöhnlicher Aufsteiger. In den achtziger Jahren noch Bestandteil der damaligen 2. Bundesliga, zog man sich freiwillig zurück in den Amateurbereich. Nun sind die Pfälzer zurück und wollen mit allen Mitteln doch noch den Klassenerhalt schaffen. Mit einem potenten Sponsor im Rücken wurden schon vor Saisonbeginn namhafte Spieler wie die Brüder Tim und Nick Beutler oder Torjäger Jan Claussen aus Hochdorf verpflichtet. Für den Klassenerhalt wurde zuletzt noch einmal nachgelegt, aus Pforzheim/ Eutingen kam der Zwei Meter-Hüne Goran Gorenac, und Jugend-Nationalspieler Marc-Robin Eisel (SV Zweibrücken) ist nun per Zweitspielrecht für Dansenberg aktiv.
Dass es dennoch bisher nicht für die Wende gereicht hat und man selbst auch das Hinspiel ganz klar mit 34:21 hat gewinnen können, ist für den Balinger Trainer noch lange kein Grund, die Aufgabe beim Tabellenletzten auf die letzte Schulter zu nehmen. Doster akzeptiert die Favoritenrolle mit Blick auf die Tabelle zwar, warnt aber zugleich vor dem Aufsteiger. "Das wird für uns eine ganz heftige Nummer. Es gibt zu diesem Zeitpunkt attraktivere Gegner. Dansenbergs Nachverpflichtungen zeigen, welche Erwartungshaltungen dort herrschen. Nach der Niederlage im so wichtigen Spiel in Oppenweiler wird der TuS richtig heiß in sein erstes Heimspiel 2018 gehen. Außerdem ist die Mannschaft mit ein, zwei Siegen wieder voll im Geschäft."
Sein Team wird die Aufgabe angehen wie zuletzt, mit einer kompakten Abwehr, den schnellen Außen und Wurfgewalt aus dem Rückraum, in dem der wieder genesene René Zobel von Woche zu Woche an Stabilität zurück gewinnt. Der Kader ist gleich wie zuletzt beim Heimerfolg über Oftersheim/ Schwetzingen, nahezu alle sind an Bord, es fehlen lediglich die Langzeitverletzten Fynn Beckmann und Nick Ruminsky. Die Vorgabe des Trainers ist eindeutig: "Für uns ist es an der Zeit, endlich mal auswärts zu punkten. Wir fahren dahin und wollen dieses Spiel ziehen."