Spielbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier verlieren in Fürstenfeldbruck
Oberbayern war keine Reise wert für Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II: Nach fünf Siegen in Folge musste sich das Balinger Perspektivteam nur eine Woche nach dem grandiosen Sieg in Nußloch beim TuS Fürstenfeldbruck mit 24:28 geschlagen geben. Eine zu hohe Fehlerquote gegen einen bestens aufgelegten Gastgeber war ausschlaggebend für die erste Niederlage im Jahr 2018.
Es war ein Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegneten und einen großen Kampf lieferten. „Wir waren gut vorbereitet und wussten, was hier auf uns zukommen würde“, beschreibt HBW-Trainer André Doster die Ausgangslage. Den Startschuss für die Hausherren gab Korbinian Lex, mit 8 Treffern bester Schütze seines Teams, doch Jan Bitzer und René Zobel drehten die Führung schnell. Dann musste Zobel früh auf die Strafbank, und die „Panther“ kamen wieder zum Ausgleich. Jetzt ging es hin und her, kein Team konnte sich absetzen. Nach dem 8:8 von Kapitän Julian Thomann gelang es dem TuS dann erstmals, ein kleines Polster zwischen sich und die Gäste zu legen, und nach dem 15:11 Korbinian Lex sah es nach einer schweren Bürde für den HBW II zur Pause aus. Aber die Mannschaft bewies Moral und arbeitete sich bis zur Pause wieder heran: Lukas Saueressig und Jan Bitzer sowie zweimal Markus Dangers, der an alter Wirkungsstätte natürlich besonders montiert war, konnten binnen fünf Minuten zum Pausenstand von 15:15 ausgleichen. Der Trainer war`s zufrieden: „Wir haben uns mit der Abwehr schwer getan, sind aber trotzdem noch einmal zurückgekommen.“
Zu Beginn von Halbzeit zwei gingen die Jung-Gallier sogar nach einem Doppelschlag von Moritz Strosack und Jan Bitzer mit 16:17 in Führung. Doch die sollte nicht lange Bestand haben, eine Zeitstrafe und einen verworfenen Siebenmeter von Lukas Saueressig später führten die Gastgeber mit 20:17. „Wir sind gut aus der Kabine gekommen und sogar in Führung gegangen. Doch leider hat heute jeder einen Fehler zu viel gemacht“, trauert Doster der vergebenen Chance nach. So konnten die Oberbayern den Vorsprung verwalten, auch wenn der HBW II „alles versucht und die Formationen gewechselt“ hat. Zehn Minuten waren noch zu spielen, da hieß es 25:20 und Julian Thomann musste eine Strafzeit absitzen – eine Vorentscheidung war gefallen. Die Gastgeber bauten nun den Vorsprung weiter aus, erst nach dem 28:22 konnten die Jung-Gallier wieder etwas Ergebniskosmetik betreiben, und René Zobel und Michael Hemmer trafen zum Endstand von 28:24.
Coach André Doster gratulierte seinem Kollegen Alexander Wild nach dem Spiel zu „einem verdienten Sieg der Hausherren, wir waren heute leider die schlechtere Mannschaft. Bruck ist einfach eine gute Mannschaft, die gerade einen unfassbaren Lauf hat. Eine Serie reißt immer, heute war es leider unsere.“ Und dennoch konnte er der Niederlage sogar einen positiven Aspekt abgewinnen: „Wir wissen jetzt, was wir wieder besser machen müssen.“ Die Gelegenheit dazu bietet sich beim Heimspiel am kommenden Sonntag gegen die TGS Pforzheim.
Spielfilm: 4:4, 8:8, 13:10, 15:15 – 17:17, 22:18, 25:20, 28:24.
HBW Balingen-Weilstetten II: Baumeister, M. Ruminsky; Thomann (1), Dangers (2), Saueressig (6/5), Hemmer (1), Soos, Bitzer (3), Wiederstein (2), Heinzelmann, Strosack (6), Zobel (3).