Vorbericht von Joachim Hausmann
Nächster Anlauf beim "Projekt Auswärtssieg"
In der eigenen Halle konnte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II zuletzt erneut Selbstvertrauen tanken, gegen den HC Oppenweiler/Backnang gelang mit 33:29 ein verdienter Heimsieg. Jetzt wird wieder in den Angriffsmodus umgeschaltet, denn beim TSV Neuhausen/ Filder sollen endlich die ersten Auswärtspunkte her. Und was kommt da gelegener als ein weiteres Derby? (Samstag, 19.30 Uhr, Egelsee-Sporthalle Neuhausen/ Filder).
Trainer André Doster ist „not amused“ angesichts der zwei Gesichter seiner Mannschaft: zuhause haben die Jung-Gallier eine blütenweiße Weste bei sieben Siegen aus sieben Spielen, während es in fremder Halle bisher noch zu keinem Punkt gereicht hat. „Ich will eine Entwicklung sehen, und wir brauchen die Auswärtspunkte, um zu zeigen, dass wir voran kommen“, gibt er ganz klar die Richtung vor. Und eigentlich sollte es bei einem Aufsteiger ja auch möglich sein. Doch Doster warnt: „Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass die Aufsteiger sehr stark sind.“ Und die Tabelle gibt dem Coach Recht: Kornwestheim führt die Liga an, und die Mad Dogs aus Neuhausen rangieren aktuell mit 16:10 Punkten zwei Plätze vor dem HBW II. Und in Kornwestheim gelang dem Team des früheren TVW-Trainers Ralf Bader vor zwei Wochen beim 32:31 ein grandioser Erfolg. Doster kennt auch das Erfolgsrezept: „Sie haben eine ganz eigene Spielweise, spielen eine sehr offensive 3:2:1-Abwehr und ziehen ihr Konzept in jedem Spiel gnadenlos durch.“ Darauf gilt es sich einzustellen, denn auch die Struktur der Mannschaft passt: „Sie haben junge, aber auch sehr erfahrene Spieler dabei.“ Besonderes Augenmerk wird den Routiniers wie Timo Flechsenhar oder Lucca Holder, aber auch Hannes Grundler, mit 96 Treffern auf Platz 3 der Torjägerliste, gelten.
Bei seinem Team wird Doster auf die bekannten Qualitäten setzen können, denn langsam aber sicher lichtet sich das Lazarett doch deutlich. Nur noch die Langzeitverletzten Nick Ruminsky und Fynn Beckmann werden zuschauen müssen. Und bei René Zobel kommt mit jedem Spiel die Sicherheit zurück. Damit sollte ein Problem der letzten Zeit beseitigt sein, nämlich dass der geschwächte Kader oft gegen Spielende abreißen lassen und so einige Punkte aus der Hand geben musste. Gegen Oppenweiler stand die Abwehr kompakt und aus dem Rückraum trafen Lukas Saueressig und René Zobel 14 Mal.
Die Vorfreude auf das Spiel ist beim HBW II und seinem Trainer groß: „Das wird wieder eine kurze Fahrt, wieder ein kleines Derby: Diese Spiele sind einfach immer etwas ganz Besonderes.“ Erst recht dann, wenn der erste Auswärtssieg gelingt.