Jung-Gallier mit furiosem Auswärtssieg
Das war eine eindrucksvolle Demonstration der eigenen Stärke, die Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II beim Vorletzten HC Oppenweiler/ Backnang auf die Platte zauberte. Schon zur Pause waren die Jung-Gallier mit zehn Toren enteilt, in der zweiten Hälfte konnten die Gastgeber besser dagegenhalten und die Niederlage noch einigermaßen in Grenzen halten, am Ende stand jedoch ein deutliches 27:37 (11:21).
So durfte der Technische Leiter Tobias Hotz, der den verhinderten Trainer André Doster erfolgreich vertrat, hinterher auch zufrieden resümieren: „Wir hatten ein Gesamtpaket, das sehr gut funktioniert hat. Es war sehr wichtig, dass wir Oppenweiler konsequent unter Druck gesetzt haben und nicht in den Flow haben kommen lassen.“ Zu Beginn lief noch alles auf das erwartet enge Spiel hinaus, 500 Zuschauer in der engen Gemeindehalle sorgten für den passenden Rahmen. Schnell führten die Jung-Gallier mit 2:5, doch fast genauso schnell war der Vorsprung wieder dahin. Aber davon ließ sich das Balinger Perspektivteam nicht aus der Ruhe bringen, obwohl im Angriff noch nicht alles rund lief. „Wir hatten etwas Probleme, sind ein paar Mal ins Zeitspiel geraten. Aber dann hat uns in die Karten gespielt, dass Oppenweiler viele Ballverluste hatte“, sah auch Hotz diese Phase mit gemischten Gefühlen. Sein Team konnte sich in der Folge Stück für Stück absetzen. Vor allem der wurfgewaltige Niklas Diebel war im Rückraum kaum zu halten, nach 20 Minuten führte der HBW II mit 8:14. HCOB-Coach Mathias Heneke versuchte, mit einer Auszeit nachzujustieren, doch ohne Erfolg. Während sein Torjäger Marcel Lenz fast nur vom Punkt erfolgreich war, schraubten die Jung-Gallier das Ergebnis weiter in die Höhe. Mit dem Halbzeitpfiff traf Jan Bitzer, der zusammen mit Kapitän Julian Thomann glänzend Regie führte, zum 11:21.
Auch nach der Pause konnten die Gastgeber dem Spiel keine entscheidende Wende mehr geben, doch war das Spiel nun ausgeglichener. Der HBW II rührte in der Abwehr vor einem glänzenden Mario Ruminsky im Tor weiter Beton an: „Wir haben das im Innenblock richtig stark gemacht“, so Hotz. Vorne gab es weiter schnelle und einfache Kontertore, mit denen die Fehler des HCOB gnadenlos bestraft wurden. Niklas Diebel sorgte beim 21:34 erstmals für 13 Tore Vorsprung, am Ende konnte Oppenweiler den Rückstand noch etwas eindampfen. Am mehr als deutlichen Sieg des HBW II konnte das aber nichts mehr ändern, letztlich stand ein 27:37 auf der Anzeigetafel.
In der Analyse nach dem Spiel sah Tobias Hotz den entscheidenden Vorteil im Konterspiel in der ersten Spielhälfte: „Da haben wir allein knapp zehn Tore über die erste oder zweite Welle erzielt, das hat dem Gegner das Genick gebrochen.“ Mit dem Selbstvertrauen aus diesem überzeugenden Auftritt können die Jung-Gallier als Tabellendritter jetzt mit breiter Brust in das Spitzenspiel am kommenden Sonntag gegen den noch verlustpunktfreien TuS Fürstenfeldbruck gehen.
Spielfilm: 5:6, 7:12, 9:16, 11:21 – 15:26, 20:30, 22:34, 27:37.
HBW Balingen-Weilstetten II: Malek, Ruminsky; Thomann (1), Czako (4), Fuoß, Soos (5), Bitzer (7/3), Foth (2), Heinzelmann (5), Diebel (8), Schmidberger (1), Strosack (4), Beckmann.