Vorbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier wollen Fans weiter begeistern
Nach dem knappen Auswärtssieg in Saarlouis sollen jetzt zuhause die nächsten Punkte her. Gegen den HC Oppenweiler/ Backnang sollte das für den Handball-Drittligisten HBW Balingen-Weilstetten II auch eigentlich machbar sein. Doch Trainer André Doster warnt vor dem Gegner. (Sonntag, 17 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen)
Die Rollen sind zwar klar verteilt, der HBW II ist auf dem Papier klarer Favorit im Spiel Dritter gegen Zwölfter, nicht zuletzt dank der starken Heimbilanz von 7 Siegen in 9 Spielen. Doch für Doster ist das noch keineswegs ausgemacht, er warnt vor der tatsächlichen Stärke des kommenden Gegners: „Das ist eine gute und gefährliche Mannschaft mit einem exzellent besetzten Rückraum. Die haben lauter richtig gute Handballer.“ Doch in der Liga konnte das Team von Trainer Matthias Heineke das bisher nicht so richtig umsetzen. Nach einem veritablen Fehlstart mit 0:10 Punkten hat sich der HCOB mittlerweile berappelt und die akut gefährdete Zone hinter sich gelassen. Allerdings ist die Leistungskurve zu schwankend: Einem starken Auftritt in Kornwestheim folgte dann ein Punktverlust gegen den Aufsteiger Saarpfalz. Zum Start ins neue Jahr zog man sich jedoch gegen Fürstenfeldbruck sehr achtbar aus der Affäre, erst zum Schluss konnte die Bayern den Sieg klarmachen. Deshalb wird das Team von Matthias Heineke sicherlich heute alles reinwerfen, um die Scharte aus dem Hinspiel wettzumachen, als der HBW II deutlich mit 37:27 gewinnen konnte.
HBW-Trainer Doster warnt daher auch vor dem HCOB: „Sie hatten viele Verletzte, werden inzwischen von Woche zu Woche besser.“ Deshalb wird man den Gegner „auf keinen Fall unterschätzen“, der einen breit aufgestellten Kader mit einigen sehr erfahrenen Spielern aufweist. „Kopf der Mannschaft ist Kevin Wolf, der schon seit vielen Jahren in der 3. Liga spielt, aber auch Prasolov oder Sigle beweisen im Rückraum ihre Klasse.“ Und mit Außen Marcel Lenz haben sie den Dritten der Torjägerliste in ihren Reihen, 128 Tore sprechen eine deutliche Sprache. Ihn gilt es, vor allem in den Griff zu bekommen. „Sie spielen einen schnellen Handball, sind sehr variabel und haben ein gutes Gegenstoßkonzept“, hat Doster die Stärken bei Oppenweiler ausgemacht. Zudem „brauchen sie dringend Punkte, um sich von unten abzusetzen.“
Doch die Jung-Gallier werden sich deswegen keineswegs zu verstecken. Die Mannschaft ist mit dem Auswärtssieg beim Zweitliga-Absteiger HG Saarlouis furios in die Rest-Rückrunde gestartet und hat mit nur acht Feldspielern eine phantastische kämpferische Leistung geboten. Auch die frühe Disqualifikation von Kapitän Julian Thomann konnte das Team nicht aus der Bahn werfen, mit viel Leidenschaft und großem Willen hielten die verbliebenen Sieben dagegen. „Wir haben sehr gut verteidigt“, lobte auch der Trainer, „und bewiesen, dass wir unter Druck bestehen können.“ Doch „wir waren auch immer wieder etwas schlampig.“ Es waren die unnötigen einfachen Fehler, die es abzustellen gilt: „Wir haben im Angriff zu viel liegen gelassen, und auch an den Quoten müssen wir arbeiten.“ Das wurde in der Woche dann intensiv trainiert, und auch die sich leicht entspannende Personallage tat ihr Übriges.
Und so wird sich der Kader wird sich gegenüber dem Spiel in Saarlouis doch durchaus vergrößern: Moritz Schmidberger hat seinen grippalen Infekt auskuriert und Áron Czakó gesund zurück von der Nationalmannschaft. Zudem sollte auch Niklas Diebel wieder einsatzbereit sein. So fehlen nur noch die Langzeitverletzten Tim Rozman und Valentin Mosdzien.