Absteiger Saarlouis ist zu Gast
Jung-Gallier vor nächster schwerer Prüfung
Nach dem Derby bei der HSG Konstanz wartet auf Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II schon das nächste Brett, mit der HG Saarlouis kommt ein weiterer Hockaräter in die SparkassenArena. Der Absteiger aus dem Saarland ist trotz eines großen personellen Umbruchs auch in dieser Saison zu den Favoriten zu zählen. (Sonntag, 17 Uhr, SparkassenArena)
Knapp war es vergangene Woche in Konstanz, ehe dann am Ende eine bittere 27:30-Niederlage im Derby zu verzeichnen war. Doch die Art und Weise, mit der die Jung-Gallier dem Favoriten bis zum Schluss Paroli geboten haben, nötigte Respekt ab. Mit der HG Saarlouis gibt nun wieder ein Titelaspirant seine Visitenkarte in Balingen ab - noch vergangene Saison duellierten sich die Saarländer mit dem HBW 1 in der 2. Bundesliga, ehe nach dem bitteren Abstieg nun der Wiederaufstieg angestrebt wird. „Für die 3. Liga hat Saarlouis eine schlagkräftige Truppe beisammen“, schätzt HBW-Coach André Doster den kommenden Gegner hoch ein. Der Start der HG verlief erst einmal etwas holprig, dem knappen Sieg in Haßloch folgte vergangene Woche eine Heimniederlage gegen Fürstenfeldbruck. Nach dem personellen Umbruch befindet sich die HGS noch in der Phase der Neuorientierung. In einer wahren Abwehrschlacht fand man in den Oberbayern und ihrem überragenden Keeper seinen Meister. Diese Scharte wollen die Mannen von Coach Philipp Kessler ganz sicher schnell wieder auswetzen. Das Potenzial hat das Team um den früheren Neuhäuser Quentin Abadie bestimmt, es bleibt abzuwarten, wie schnell es gelingt, aus vielen starken Neuzugängen wie dem lettischen Nationalspieler Toms Lielais oder dem Kroaten Ivo Kucharik ein echtes Spitzenteam zu formen. Das Wiedersehen mit dem früheren Balinger Falk Kolodziej bleibt aus, er ist vor der Runde nach Bruck zurückgekehrt.
Für den HBW II war es ein Start nach Maß, zuhause konnte der Favorit TGS Pforzheim deutlich mit bezwungen werden. Man hat schon dort gesehen, welches Potenzial in der erneut blutjungen Truppe steckt. Angeführt von Routinier Christoph Foth macht es einfach Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung die Jung-Gallier spielen. Auch in Konstanz war unbändiger Einsatz und eine phantastische Moral zu sehen, bis in die Schlussminuten war der der Sieg zum Greifen nah. Der soll nun gegen Saarlouis geschafft werden: „Wir wollen unbedingt gewinnen, auch weil uns das im Hinblick auf die kommenden Aufgaben unheimlich helfen würde“, so Trainer Doster. Auch wenn es schon jetzt zu Saisonbeginn eine personelle Hiobsbotschaft gibt: Unser Junioren-Europameister Tim Rozman hat sich an der Schulter verletzt und wird wohl sehr lange ausfallen. Da zudem mit Fynn Beckmann ein weiterer Linkshänder verletzt ist, ist die wichtige halbrechte Position vakant. In Konstanz ist Adam Soos glänzend eingesprungen, er und Rechtsaußen Moritz Strosack waren alleine für 15 der 27 Tore verantwortlich. Man darf gespannt sein, welche Lösung Trainer André Doster aus dem Hut zaubert, er beweist ja seit Jahren, dass er es immer wieder versteht, aus seinen Jungs das Optimale herauszuholen. Ob Verstärkung aus dem Zweitliga-Kader kommt, entscheidet sich kurzfristig: „Wir müssen abwarten, wie das Spiel in Hamm läuft, dann werden wir sehen“, sieht Doster der Entwicklung gelassen entgegen.