Vorbericht von Joachim Hausmann

Jung-Gallier vor nächstem schwerem Auswärtsspiel

Es sind anspruchsvolle Wochen, die Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II derzeit zu bewältigen hat. Nach dem Gastspiel in Fürstenfeldbruck, wo es am Ende nichts zu holen gab, muss die Mannschaft von Trainer André Doster am Samstag zu den Rhein-Neckar Löwen II. Beim Tabellennachbarn dürften die Trauben ähnlich hoch hängen, für einen Erfolg muss einmal mehr alles stimmen. (Samstag, 20 Uhr, Stadthalle Östringen)

Wenn die Nachwuchsteams des HBW und der Rhein-Neckar Löwen aufeinandertreffen, geht es immer auch ums Prestige, nicht nur um zwei Punkte. Und diesmal ist die Ausgangslage noch dazu prädestiniert, einen Schlagabtausch auf absoluter Augenhöhe zu garantieren: Es gastiert der Zweite beim Tabellenvierten, beide nur durch zwei Punkte getrennt. Die Junglöwen setzten vergangenes Wochenende ein Ausrufezeichen beim Unentschieden in Dansenberg, die Jung-Gallier mussten sich in Fürstenfeldbruck geschlagen geben und brennen auf Wiedergutmachung. Beste Vorzeichen also für einen großen Fight im traditionsreichen Prestigeduell.

HBW-Coach André Doster erwartet infolgedessen auch ein „richtiges Kräftemessen zweier ambitionierter Nachwuchsmannschaften.“ Denn in der Spitzengruppe der 3. Liga ist alles extrem eng beieinander, “da schenkt sich keiner was.“ Die Spiele beider Mannschaften waren in der Vergangenheit immer sehr intensiv und umkämpft. Das Hinspiel endete 32:32 unentschieden, ein Ergebnis mit dem letztlich beide zufrieden sein durften: Hatten die Löwen noch Mitte der zweiten Hälfte 24:28 geführt, hätte der HBW II mit der Schlusssirene gar noch den Siegtreffer erzielen können. Ähnliches ist auch diesmal zu erwarten.

„Kronau hat wie wir eine sehr junge Mannschaft, die auf jeder Position sehr gut besetzt ist“, zollt der Trainer des HBW II dem Gegner vorab einigen Respekt. Herausragend in letzter Zeit der A-Jugendliche Philipp Ahouansou, den Doster „schon mit 17 Jahren als einen der stärksten Spieler überhaupt“ ansieht. Insgesamt verfügt die Bundesligareserve über eine „sehr gefährliche Mischung“, mit quirligen, treffsicheren Außen und großen, kräftigen Kreisläufern. Sie spielen einen schnellen Tempohandball und verfügen über eine „super Wurfkraft aus dem Rückraum.“ Insgesamt „wohl mit die spielstärkste Mannschaft der Liga“, so Dosters Einschätzung.

Allerdings bleibt die Zielsetzung der Jung-Gallier dessen ungeachtet hoch: „Wir fahren mit großen Ambitionen nach Östringen und wollen dort gewinnen, auch wenn es nicht leicht für uns wird.“ Um das zu schaffen, muss eine Leistungssteigerung zur letzten Woche her, 35 Gegentore waren einfach zu viel. „Wir müssen wieder eine kompakte Abwehr stellen, gegen diese Offensivkraft wird die Abwehrleistung der Schlüssel sein.“ In Fürstenfeldbruck hat sich die Mannschaft zu viele technische Fehler geleistet, „der Einsatz war tadellos, aber wir haben zu oft den Plan verlassen.“ Für diesen Samstag steht der Plan: „Wir müssen wieder cleverer spielen, und bei unter 30 Gegentoren“ wäre diesmal auch der Trainer zufrieden.

In Sachen Personal gibt es dagegen keine positiven Nachrichten, der Kader wird sich eher nicht weiter entspannen: Mittelmann Jan Bitzer hatte in den letzten beiden Spielen krankheitsbedingt pausieren müssen und wird auch jetzt vermutlich noch nicht wieder ins Aufgebot rücken können. Zudem hat sich Abwehrchef Christoph Foth in Fürstenfeldbruck verletzt, sein Einsatz bleibt bis zum Spielbeginn fraglich. Außerdem werden natürlich weiterhin die Langzeitverletzten Tim Rozman und Valentin Mosdzien fehlen. Unterstützung aus dem Zweitligakader ist nicht zu erwarten, spielen die Schützlinge von Jens Bürkle doch zeitgleich zuhause gegen den ASV Hamm-Westfalen.

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