Spielbericht von Joachim Hausmann

Über die Abwehr zum Erfolg

Am Ende war es ein deutlicher Auswärtssieg, den Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II beim Gastspiel in Neuhausen auf den Fildern einfahren konnte. Doch bis dahin musste auch eine Menge Arbeit verrichtet werden, um die bedrohten Gastgeber mit 20:30 in die Schranken zu weisen. Zur Pause hatten die MadDogs den anfänglichen Vorsprung der Jung-Gallier in einen Rückstand umgewandelt.

Doch in der Kabine rüttelte Trainer André Doster seine Mannschaft auf, und die kam mit viel Elan zurück auf die Platte. Mit einem 4:0-Lauf innerhalb von fünf Minuten war das Spiel gedreht, und in der Folge fanden die Hausherren nicht mehr zurück ins Spiel. Das war am Anfang des ersten Durchgangs noch anders gewesen. Auch dort führte der HBW II schnell mit 0:4, das erste Tor für Neuhausen gelang Torjäger Hannes Grundler erst nach über neun Minuten. Zuvor hatte HBW-Keeper Mario Ruminsky seinen Kasten mit glänzenden Paraden sauber halten können, er avancierte mit insgesamt 22 gehalten Bällen und einer Quote von über 50 Prozent zum Garanten für den Sieg. Doch seine Vorderleute gingen äußerst fahrlässig mit den klaren Chancen um, die sich ihnen bei den Gegenstößen boten. Und so haderte auch der Trainer mit der verpassten Chance, sich frühzeitig abzusetzen: „Was wir in der Abwehr geleistet haben, war richtig gut. Allerdings hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon drei Konter liegen gelassen.“ Und so kamen die Hausherren wieder heran. Ein Strafwurf von Timo Durst bedeutete nach 21 Minuten den Ausgleich zum 8:8. Doster nahm die Auszeit, doch auch das konnte nicht verhindern, dass die MadDogs nun einen Lauf hatten. Und weil deren Keeper Nicolas Groß in Halbzeit eins seinem Gegenüber in nichts nachstand, schaffte Neuhausen sogar die Pausenführung. „Wir haben uns zu oft unvorbereitete Abschlüsse genommen, und wenn Mario nicht so stark gehalten hätte, wäre der Rückstand noch höher gewesen“, konstatierte Doster.

Nach dem Wechsel dann der erwähnte Umschwung, dem die Jungs des ehemaligen HBW-Trainers Ecki Nothdurft nichts mehr entgegenzusetzen hatten: „Wir haben über 60 Minuten kein Mittel gegen die Balinger 6:0-Deckung gefunden.“ Christoph Foth und Niklas Diebel, mit 9 Toren erfolgreichster HBW-Schütze, sorgten für die Führung, Dann kaufte Keeper Ruminsky Timo Durst einen Strafwurf ab, Foth und Diebel legten nach zum 10:13. Zwar konnte der TSV durch Pabst und Grundler verkürzen, doch in Minute 43 war nach Tobias Heinzelmanns 13:19 die Vorentscheidung gefallen. Die Gäste bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus, machten kaum noch Fehler und standen weiter bombensicher in der Abwehr. Nothdurft versuchte es mit dem siebten Feldspieler - das nutzte Mario Ruminsky, um selbst ins leere Tor zu treffen. Am Ende konnte sich auch der lange verletzte Tim Rozman bei seinem Comeback in die Torschützenliste eintragen, der letzte Treffer blieb dann Niklas Diebel vorbehalten, der den Endstand von 20:30 markierte.

So durfte der Trainer auch zufrieden sein: „Wir haben in der zweiten Hälfte nahezu fehlerfrei gespielt. In der ersten Halbzeit hatten wir noch 14 Fehlwürfe, in der zweiten nur noch vier. Für uns war es wichtig, nach der kleinen Negativserie wieder zu gewinnen.“ Der Schlüssel zum Sieg war auch schnell ausgemacht: „Mario hat überragend gehalten. Dazu kam die wachsame Abwehr, und auch vorne haben wir dann besser abgeschlossen.“

Spielfilm: 0:4, 4:7, 8:8, 10:9 – 11:14, 13:19, 17:24, 20:30.

HBW Balingen-Weilstetten II: Ruminsky (1), Malek; Thomann (3/2), Czakó (1), Fuoß (1), Soos, Foth (4), Heinzelmann (4), Diebel (9), Schmidberger (1), Rozman (1), Beckmann (1), Strosack (1).

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