Spielbericht von Joachim Hausmann
Trainer André Doster: „Da wäre mehr drin gewesen“
Mit zu vielen Fehlern und Ballverlusten hat sich Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten beim Gastspiel in Fürstenfeldbruck um den Sieg gebracht. Nach guter erster Hälfte siegt der TuS Fürstenfeldbruck am Ende verdient, wenn auch etwas zu hoch mit 35:29 (17:16). Die Jung-Gallier verteidigen dennoch ihren zweiten Tabellenplatz.
Den Torreigen eröffnete Balingens Routinier Christoph, doch Falk Kolodziej, Bayer mit HBW-Vergangenheit, konnte postwendend ausgleichen. Es entwickelte sich eine packende Begegnung auf Augenhöhe. Die Führung wechselte hin und her; waren es anfangs die Gäste, die vorlegten, konnte Bruck mit zunehmender Spieldauer die Initiative übernehmen. Doch der HBW II blieb dran und ließ nicht abreißen. Auch ohne den noch immer grippekranken Jan Bitzer zeigten die Jung-Gallier, warum sie auch auswärts bisher sehr erfolgreich waren. So hieß es 9:8 nach Julian Thomanns Siebenmeter in der 17. Minute. Doch dann sorgte ein Zwischenspurt der „Panther“ innerhalb von sieben Minuten für das 14:9. „Wir sind ein paar Mal in der Offensive gescheitert, haben es so versäumt eine Führung herauszuwerfen und damit ein Zeichen zu setzen“, beschreibt HBW-Trainer André Doster diese schwierige Phase. Doch seine Mannschaft steckte nicht auf, erneut Thomann sowie Niklas Diebel, mit 8 Toren erfolgreichster Schütze beim HBW II, und Moritz Strosack brachten ihr Team schnell wieder auf 14:12 heran. In der Folge waren es erneut die Gastgeber, die davonzogen, doch kurz vor der Pause mussten gleich drei „Panther“ auf die Strafbank. Die Gäste nutzten das aus und verkürzten auf 17:16. Niklas Diebel hätte fast noch den Ausgleich ins leere Tor geschafft – doch die Pausensirene kam ihm zuvor.
Nach der Halbzeit zunächst weiter eine enge Kiste. Zwar legte der TuS vor, doch die Jung-Gallier blieben vorerst in Schlagdistanz. Nach dem 22:20 durch Kreisläufer Tobias Heinzelmann erhöhte sich jedoch die Fehlerquote, und das Spiel kippte zugunsten der Oberbayern. „Es ist das eingetroffen, was ich befürchtet hatte“, analysierte Doster. „Die Atmosphäre war hitzig, und es gab immer wieder Situationen, in denen wir den Fokus verloren haben.“ Und insgesamt vier verworfene Siebenmeter taten ihr Übriges. So konnte Fürstenfeldbruck entscheidend enteilen. Binnen weniger Minuten wuchs der Vorsprung auf 28:22, die Vorentscheidung war gefallen. Auch eine Auszeit half nicht mehr, Fürstenfeldbruck konnte den Vorsprung nun verwalten. Und obwohl der letzte Treffer HBW-Kapitän Julian Thomann vorbehalten war, blieb am Ende eine bittere Niederlage mit 29:35.
„Der Sieg von Fürstenfeldbruck ist absolut verdient“, stellte auch Coach Doster fest. „Wir haben in Abwehr und Angriff zu viele Fehler gemacht.“ Dennoch: „Von der Einstellung her war es ein guter Auftritt von uns. Moral und Kampfgeist haben gestimmt, wir waren nah dran. Am Ende ist die Niederlage dann einen Tick zu hoch ausgefallen.“
Spielfilm: 4:4, 9:7, 14:10, 17:16 – 22:20, 28:22, 31:24, 35:29.
HBW Balingen-Weilstetten II: Ruminsky, Malek; Thomann (7/3), Czakó (1), Fuoß, Soos (2), Foth (1), Heinzelmann (4), Diebel (8/2), Schmidberger (1), Beckmann (2), Strosack (3).