Vorbericht von Joachim Hausmann

Doster warnt vor designiertem Absteiger

Nach dem Auswärtssieg beim Aufsteiger VTZ Saarpfalz steht Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II das nächste Duell mit einem Aufsteiger bevor. Wenn am Sonntag der TVS Baden-Baden seine Visitenkarte in der Hölle Süd abgibt, ist die Ausgangslage auf dem Papier mehr als eindeutig, doch Trainer André Doster warnt davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. (Sonntag, 17 Uhr, SparkassenArena, Balingen)

Zwar stehen die „Sandhasen“ als Letzter der 3. Liga sportlich bereits als Absteiger fest, doch die Moral ist nach wie vor intakt. Am letzten Wochenende musste sich das Team von Trainer Ralf Ludwig zuhause zwar dem TSB Horkheim mit 26:31 geschlagen geben, doch über weite Strecken spielte der Auf- und wieder Absteiger mit dem hohen Favoriten auf Augenhöhe. Ein starker Torwart Thilo Hafner sowie die treffsicheren Schützen Christian Fritz und Simon Bornhäußer sind die Korsettstangen des TV Sandweier. Einen Paukenschlag gab es derweil unter der Woche: Der Verein trennte sich mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer Ralf Ludwig, jedoch nicht wegen des sportlichen Misserfolgs, sondern als „Konsequenz aus einem kolportierten Wechsel eines Sandweierer Spielers zum künftigen Verein von Ralf Ludwig“, wie der Verein in der Pressemitteilung bekannt gab. In den noch ausstehenden fünf Drittligaspielen wird die Mannschaft vom bisherigen Co-Trainer Marius Merkel betreut.

Hier beginnt dann auch die Warnung von HBW-Coach André Doster, denn „so ein Trainerwechsel kann der Mannschaft eine neue Leichtigkeit verleihen“. Zudem hat der Gegner „überhaupt nichts zu verlieren, sie können vollkommen befreit aufspielen“. Das kann durchaus gefährlich für seine Mannschaft werden, „denn Baden-Baden will sich in den restlichen Spielen noch gut präsentieren und kann ohne Druck agieren.“ Entsprechend erwartet Doster, dass seine Schützlinge hochkonzentriert zur Sache gehen: „Wir müssen unser Spiel durchziehen, mit einer aggressiven Abwehr, schnelles Tempo gehen und die einfachen Tore machen.“ Die abgelaufene Trainingswoche gibt dem Trainer auch allen Anlass dazu, optimistisch zu sein, dass dieser Plan auch umgesetzt wird: „Alle haben super mitgezogen, machen einen frischen Eindruck.“

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Kadersituation wieder angespannt bleibt. Unter der Woche hatte Doster krankheitsbedingt eine stets wechselnde Trainingscrew. Keeper Mario Ruminsky fehlte wegen einer Steißbeinprellung, Tobias Heinzelmann war krank. Bei Kapitän Julian Thomann war es der lädierte Finger, und Routinier Christoph Foth ist nach wie vor angeschlagen und hat nur dosiert trainieren können - sein Einsatz ist zumindest fraglich. Alle anderen hoffen darauf, am Sonntag auflaufen zu können. Somit fehlt ganz sicher nur der Langzeitverletzte Valentin Mosdzien.

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