Spielbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier stehen nach Auswärtssieg auf Platz zwei
Ein ganz hartes Stück Arbeit hatte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II zu bewältigen, ehe der Sieg beim Aufsteiger in Baden-Baden unter Dach und Fach war. Mit dem 30:29 (16:14) festigten die Jung-Gallier ihre Position in der Spitze der Liga, schafften gar den Sprung auf Platz 2, nur einen Minuspunkt hinter Spitzenreiter HSG Konstanz.
Die Rollen waren eigentlich klar verteilt, als der Dritte der Liga beim Schlusslicht zu Gast war. Doch es sollte ein ungemütlicher Nachmittag für den HBW II in Südbaden werden, denn „Baden-Baden hat uns nie in Ruhe gelassen“, analysierte HBW-Coach André Doster nach dem Spiel, er hatte eindringlich vor den „Sandhasen“ gewarnt. Und von Beginn an schien es so, als hätte sein Team die Warnung verinnerlicht. Rechtsaußen Moritz Strosack erzielte die beiden ersten Tore, und auch nach acht Minuten den Treffer zum 2:5 für die Jung-Gallier. Alles lief nach Plan: „Wir waren am Anfang sehr konzentriert, haben in der Abwehr keine Geschenke verteilt und viele Tore über den Gegenstoß geworfen", so Doster. Doch Sandweier ließ sich nicht abschütteln. Vor allem über den starken Rückraum mit Simon Bornhäußer und Jonas Schuster erzielte der Aufsteiger seine Tore – beide waren von der Gästeabwehr nicht in den Griff zu bekommen. Dennoch führte der HBW II nach 20 Minuten mit 6:11 – der TVS nahm eine Auszeit und dann fiel die Hallenuhr aus. Nach fünf Minuten Unterbrechung war es ein anderes Spiel. Die Gastgeber holten auf, bei den Gästen mehrten sich die Fehler im Angriffsspiel. Kurz vor der Pause kam Sandweier mit drei Toren in Folge gar auf 14:16 heran.
Nach der Halbzeit blieb es eng, der TVS verkürzte direkt auf 15:16, doch der Ausgleich sollte nicht gelingen, vielmehr sorgten die Balinger Spielmacher Julian Thomann und Jan Bitzer mit ihren Toren für das 15:18. Jetzt war es auf Seiten der Südbadener Simon Bornhäußer, der regelmäßig traf. Doch der HBW II hielt dagegen in Person von Jan Bitzer und Adam Soos. Trotzdem kam der Gegner wieder ran, Julian Schlager traf zum 21:22. Dann schlug das Pendel wieder zugunsten der Gäste aus, nach einem 4:1-Lauf hieß es durch das Tor von Julian Thomann in der 49. Minute 22:26. Aber wer nun an eine Vorentscheidung geglaubt hatte, wurde eines Besseren belehrt, denn Baden-Baden kam auch diesmal wieder zurück. Drei Tore in Folge brachten die "Sandhasen" wieder in Schlagdistanz, doch auch jetzt sollte der Ausgleich nicht gelingen. Nach einem Doppelschlag durch Tobias Heinzelmann und Áron Czakó führten die Gäste wieder mit drei Toren, es waren nur noch fünf Minuten zu spielen. Aber die tapferen Gastgeber ließen noch immer nicht locker, profitierten dabei von den Fehlern der Jung-Gallier, die einige Chancen liegen ließen. Und so gelang Julian Schlager dann tatsächlich der Ausgleich, doch Jan Bitzer brachte sein Team mit 29:30 wieder in Führung. Die Schlussphase war hektisch, Abwehrchef Christoph Foth musste nach der dritten Zeitstrafe vom Feld. Doch auch in Unterzahl ließen sich die Schwaben den Sieg jetzt nicht mehr nehmen, eine letzte Auszeit von Trainer Doster sorgte zudem für Beruhigung.
Doster war nach dem Spiel dann auch erleichtert, dass es letztlich doch zum Sieg gereicht hatte: „Was Sandweier geboten hat, war richtig gut, am Ende hatten wir das Glück des Tüchtigen. Wir waren alle engagiert, jeder hatte wichtige und sehenswerte Aktionen; aber wir hätten das Spiel auch früher entscheiden können – mit zwei, drei Fehlern weniger, die den Gegner immer wieder aufgebaut haben.“
Spielfilm: 2:5, 6:7, 7:12, 14:16 – 16:19, 21:22, 26:29, 29:30.
HBW Balingen-Weilstetten II: Malek, Ruminsky; Thomann (7), Czakó (5), Fuoß, Soos (2), Bitzer (8/4), Foth, Heinzelmann (2), Schmidberger, Beckmann (1), Strosack (5).