Vorbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier möchten zu Hause eine Macht bleiben
In eigener Halle ist Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II eine Macht, und die „Hölle Süd“ soll auch gegen den nächsten Aufsteiger eine Festung sein. Am Sonntag erwartet die Mannschaft von Trainer André Doster die VT Zweibrücken Saarpfalz in der eigenen Halle, da sollen natürlich die nächsten Punkte her. Nach dem Sieg in Willstätt darf die Doster-Truppe mit breiter Brust an die Aufgabe herangehen. (Sonntag, 17 Uhr, SparkassenArena Balingen)
Auch wenn der Trainer rückblickend feststellt, dass „wir in Willstätt keinen Schönheitspreis gewonnen Haben, wir wollen und müssen uns steigern.“ Aber beim Auftritt in der Ortenau hat der HBW II seine Hausaufgaben erfüllt und mit einer soliden Leistung den geforderten Pflichtsieg eingefahren. Zu keiner Zeit war der Erfolg in Gefahr, doch zuhause fordert Doster mehr: „Wir müssen in unseren Heimspielmodus umschalten.“ Eine stabile Abwehr vor einem starken Torwart soll den schnellen Außen leichte Tore im Gegenstoß ermöglichen. In Willstätt war es in erster Linie Moritz Strosack, aber auch Tobias Heinzelmann am Kreis hatte mit seinen sechs Toren maßgeblich Anteil am Erfolg.
Über den Gegner weiß man nicht allzu viel. „Natürlich haben wir viel Videoanalyse betrieben, doch auf der Platte ist viele Anders.“ Herausragend bei den Saarpfälzern mit Sitz in Homburg ist mit 45 Toren Topscorer Tom Paetow, der vor Saisonbeginn vom Zweitligaabsteiger HG Saarlouis verpflichtet wurde. Und im Tor steht Sven Mevissen - mit 2,17 Metern ein echter Riese, der gegen Pforzheim mit 18 Paraden zum Garanten des Punktgewinnes wurde. Zudem hat der VTZ bislang sehr ausgeglichen gespielt, es gab keinerlei Ergebnisausreißer. Dazu die beachtlichen Unentschieden gegen Oppenweiler und Pforzheim. „Sie haben einen klaren Plan, und das sieht man ihrem Spiel auch an. Wir müssen auf der Hut sein.“ Und auch Trainer Danijel Grgic war kroatischer Nationalspieler und hat in der Champions League gespielt, da sind bestimmt einige taktische Finessen zu erwarten. Man ist also gewarnt bei den Jung-Galliern. Doch „wir sind der Favorit, nehmen die Rolle an“, betont Doster, der erwartet, dass seine Mannschaft das Tempospiel noch weiter erhöht und wieder wie gewohnt liefert.
Und zum Sonntag wird sich in personeller Hinsicht auch nicht viel verändern. Die Langzeitverletzten Niklas Diebel, Tim Rozman und Valentin Mosdzien fallen weiter aus. Áron Czakó, der noch mit der ungarischen Jugendnationalmannschaft unterwegs ist, wird zwar wieder zurück sein und im Kader stehen, doch der Trainer ist eher zurückhaltend: „Wir müssen sehen, wie fit er bei uns ankommt.“ Dafür wird Kapitän Julian Thomann definitiv spielen können, auch wenn er zuletzt angeschlagen gewesen ist. Vielleicht darf das Perspektivteam auch auf Unterstützung aus dem Zweitligakader hoffen, wenn der eine oder andere Spielpraxis sammeln soll, doch das wird sich erst kurzfristig entscheiden.