Spielbericht von Joachim Hausmann

Jung-Gallier hintenraus ohne Chance in Pforzheim

Die Siegesserie ist gerissen: Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II musste sich bei der TGS Pforzheim mit 21:28 (11:12) geschlagen geben. Dabei waren die Schützlinge von Trainer André Doster mit einem extrem dezimierten Kader unterwegs und hielten erstaunlich lange ordentlich mit. Am Ende fehlten dann aber einfach die Körner. 

Von den 14 Spielern waren alleine sieben aus der A-Jugend und hatten bereits am Mittag ihr Bundesligaspiel gegen Berlin in den Knochen. Keeper Mario Ruminsky war mit der Bundesligamannschaft unterwegs, zudem fehlten Tobias Heinzelmann, Julian Thomann und Lars Friedrich. Niklas Diebel biss auf die Zähne und spielte trotz muskulärer Probleme fast durch – mit 7 Toren war er am Ende bester HBW-Schütze.

So begann Christoph Foth im Rückraum, im Tor zeigte Julian Malek eine starke Leistung. Zu Beginn wollte es noch so gar nicht nach „letztem Aufgebot“ ausschauen, die Jung-Gallier begannen stark: Die Abwehr stand gut und zwang den Angriff der Goldstädter, in dem Adam Soos gegen seine früheren Mannschaftskameraden die Fäden zog, zu einigen technischen Fehlern. Marco Kikillus brachte Pforzheim zweimal in Führung, Niklas Diebel glich jeweils aus. "Hätten wir unsere Chancen besser genutzt, hätten wir etwas besser vorlegen können", bedauerte Trainer Doster. Nach einem Zwischenspurt führten die Gastgeber nach einer Viertelstunde dann 7:4, doch HBW-Trainer André Doster brachte sein Team in der Auszeit wieder zurück in die Spur. Schnell war man wieder dran, Lars Röller glich vom Kreis zum 9:9 aus. Die Begegnung blieb weiter ausgeglichen, doch führte Pforzheim zur Pause mit 12:11. 

Der erste Treffer in Durchgang zwei gelang dann wieder den Jung-Galliern, Niklas Diebel konnte per Siebenmeter zum 12:12 ausgleichen. Postwendend brachte Adam Soos seinen neuen Club wieder in Front, doch es blieb weiter eng – bis zum 16:15 durch Rechtsaußen Moritz Strosack. Dann machte sich der Kräfteverschleiß zunehmend bemerkbar, die Fehler häuften sich und die Konzentration im Abschluss ließ nach. Pforzheim nutzte das aus, ein 3:0-Lauf brachte innerhalb von drei Minuten die Vorentscheidung, denn die tapfer kämpfenden Gäste hatten nichts mehr entgegenzusetzen. Zwar konnten Jan Bitzer und Moritz Strosack noch einmal verkürzen, doch das Schicksal nahm seinen Lauf. Über 22:17 zog die TGS auf 26:18 davon, das Spiel war gelaufen. Bemerkenswert auch, dass teilweise fünf A-Jugendliche gleichzeitig auf der Platte standen, von denen sich Elias Fügel, Elias Huber und Johannes Roscic in die Torschützenliste eintragen konnten. Doch am Ende stand ein klarer 28:21-Sieg für Pforzheim, den Mannschaft und Fans ausgiebig bejubelten.

André Doster zollte seiner Truppe Respekt: "Für die Voraussetzungen haben wir uns noch ganz ordentlich geschlagen. Die Personal- und Trainingssituation in den vergangenen Wochen war einfach nicht so, dass man ein Drittliga-Spiel gegen einen wieder erstarkten Gegner wie Pforzheim gewinnt. Am Ende hat uns dann doch die Substanz gefehlt " Ausdrücklich lobte der Trainer die Moral seiner Jungs: „Die Einstellung der Spieler hat auch dieses Mal wieder gepasst, alle haben gekämpft und wirklich alles reingeworfen.“ 

Spielfilm: 2:2, 6:4, 8:7, 12:11 – 15:13, 19:17, 23:18, 28:21.

HBW Balingen-Weilstetten II: Malek, Uttke; Mosdzien, Fügel (1), Mann, Fuoß, Roscic (1), Bitzer (4), Huber (1), Foth (4), Diebel (7/3), Alilovic, Strosack (2), Röller (1).

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