Vorbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier wollen Heimserie ausbauen
Nach dem hart erkämpften 23:22 beim letztjährigen Aufsteiger TV Willstätt ist Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II wieder auf den dritten Tabellenplatz vorgerückt, nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter Fürstenfeldbruck. Doch jetzt wartet ein anderes Kaliber auf die Schützlinge von Trainer André Doster, am Wochenende ist die ambitionierte TGS Pforzheim zu Gast in Balingen. (Samstag, 19.30 Uhr, SparkassenArena Balingen).
Mit Pforzheim kommt ein Gegner in die SparkassenArena, der der jungen Mannschaft alles abverlangen wird. Die TGS setzt sich schon seit geraumer Zeit große Ziele und wollte eigentlich aufsteigen. Doch in der laufenden Saison blieben sie bisher deutlich hinter ihren Erwartungen zurück, belegen mit 9:7 Punkten aktuell nur Platz 7 der Tabelle. Die Pforzheimer haben eigentlich einen überragenden Kader, der auf jeder Position doppelt und qualitativ gleich gut besetzt ist. Doch irgendwie läuft es noch nicht so rund bei ihnen. Vor zwei Wochen ist Trainer Michael Rost zurückgetreten, die Mannschaft wird nun vom Duo Taafel/ Hufnagel gecoacht. Der erhoffte positive Einstand gegen Horkheim blieb allerdings aus, und auch zuhause gegen Aufsteiger Blaustein reichte es mit Hängen und Würgen gerade einmal zu einem knappen 27:26. Gegen Blaustein kämpften Pforzheims Handballer mit unerklärlichen Schwächen: „Wir haben in der Abwehr den entscheidenden letzten Schritt nicht gemacht“, analysierte Florian Taafel. Zuvor hatten die Pforzheimer so ziemlich alles falsch gemacht: verworfene Siebenmeter, vergebene Hundertprozentige, unnötige Ballverluste, schlechte Wurfentscheidungen, falsche Positionierung in der Abwehr. „Wir sind mental halt nicht superstabil“, weiß Timo Hufnagel, der zusammen mit Taafel das Team betreut.
Trotz allem wird der HBW II diesen Kontrahenten nicht unterschätzen, weiß Trainer André Doster doch aus der Analyse um die Stärken der Goldstädter: „Sie sind nominell sehr gut aufgestellt, haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern.“ Vor der Runde kamen mit Michael Oehler und Maximilian Schwarz aus Bietigheim zwei bundesligaerfahrene Akteure dazu, am Kreis spielen Michal Wysokinski und Davor Sruk ihre Klasse aus, Rechtsaußen Marco Kikillus ist seit Jahren einer der Top-Torschützen der 3. Liga. Das Torwartduo Binder/ Ullrich zählt auch zum Besten, was die Liga aufweisen kann. „Es wird sicher keine leichte Aufgabe, Pforzheim braucht unbedingt ein Erfolgserlebnis. Die Mannschaft ist nach dem Trainerwechsel in der Pflicht.“
Das Balinger Perspektivteam möchte seine makellose Heimserie weiter ausbauen, das Willstätt-Spiel ist aufgearbeitet, als mit einem bärenstarken Julian Malek im Tor und einer stabilen Abwehr der Grundstock für den Sieg gelegt wurde: „Unser Fokus liegt weiter auf der Abwehrarbeit, aber auch im Angriff muss es noch flüssiger laufen. Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken“, gibt Doster die Marschroute vor. Die beiden Heimspiele nacheinander, nächste Woche ist Saarlouis zu Gast, bieten eine große Chance, sich in der Tabellenspitze festzusetzen.
Personell wird sich zur Vorwoche wenig ändern, Adam Soos wird nach seinem Muskelbündelriss auch weiterhin fehlen. Dafür werden wohl auch diesmal die beiden A-Jugendlichen Elias Fügel und Elias Huber, die schon in Willstätt mit von der Partie waren, im Aufgebot stehen.