Spielbericht von Joachim Hausmann
Julian Thomann führt Jung-Gallier zum Sieg
Spannung pur bis zum Schluss erlebten die Zuschauer beim Topspiel der 3. Liga Süd zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten II und dem TSB Heilbronn-Horkheim. Obwohl die Gäste zumeist in Führung lagen, setzten sich am Ende die Gastgeber glücklich mit 28:27 durch. Mit diesem Erfolg hat die Mannschaft von André Doster auch die Tabellenführung verteidigt, punktgleich mit Verfolger Fürstenfeldbruck.
Das war nichts für schwache Nerven, was die beiden Teams auf der Platte den rund 400 Zuschauern boten. Vom Anpfiff weg begegneten sich Jung-Gallier und Hunters auf Augenhöhe, und zu Beginn war es auch ein Spiel der Torhüter: Sowohl Mario Ruminsky im HBW-Tor als auch der Ex-Balinger Sven Grathwohl auf Seiten der Gäste brachten die Angreifer reihenweise zur Verzweiflung. Die beiden ersten HBW-Tore erzielte Niklas Diebel mit Krachern aus dem Rückraum, doch Horkheim war präsent und schlug zurück. Nach neun Minuten netzte deren mit 10 Toren bester Schütze Jannik Zerweck zum 3:5. HBW-Kapitän Julian Thomann verkürzte per Siebenmeter. Dann parierte Ruminsky einen Strafwurf von Michael Seiz, der auch schon das HBW-Trikot getragen hatte. Lars Friedrich traf zum Ausgleich. So ging es weiter bis zur Pause: Horkheim legte vor, der HBW schlug zurück, absetzen konnte sich keine der beiden Mannschaften. Die Jung-Gallier arbeiteten sich an der starken Deckung der Gäste ab, letztlich verabschiedeten sich die Teams mit 11:12 in die Kabinen.
Nach der Pause traf Christoph Foth zum 12:12. Die Gäste legten wieder vor, doch die Jung-Gallier ließen sich nicht abschütteln und konnten zweimal durch Niklas Diebel ausgleichen. In dieser Phase war es Julian Thomann, der Verantwortung übernahm und vorausging. Zweimal traf der Kapitän per Siebenmeter, dann setzte er sich zweimal im Eins gegen Eins aus dem Rückraum durch. Doch die Gäste blieben unbeirrt und legten einen 3:0-Lauf aufs Parkett. Beim 20:23 schien das Pendel zugunsten der Hunters zu kippen, doch dann trafen die Außen Dennis Fuoß und Moritz Strosack. Nach dem nächsten Treffer von Horkheims Zerweck war es erneut Thomann, der mit einem Doppelpack das Spiel wieder drehte – der HBW II führte 25:24. Es blieb weiter spannend, im HBW-Tor stand nun Julian Malek, der sich einige wichtige Bälle fischte. Dennoch legten die Gäste wieder vor, aber die Jung-Gallier hielten dagegen. Julian Thomann glich zwei Minuten vor Schluss mit seinem elften Tor vom Siebenmeterpunkt aus, und in der letzten Minute brachte Lars Friedrich den HBW II mit 28:27 in Führung. Den Gästen blieben 58 Sekunden, doch die HBW-Deckung stand sicher. In Zeitnot blieben Horkheim nur noch zwei Pässe, den letzten unterbrach Routinier Christoph Foth – und bekam noch eine Zeitstrafe. Es blieb noch ein Wurf nach der Schlusssirene – den schnappte sich Keeper Malek, und der Sieg war perfekt.
Beide Trainer waren sich einig: Der Sieg des HBW II war glücklich, ein Punkt für beide wäre durchaus gerecht gewesen. Horkheims Michael Schweikardt befand, dass man „vor allem den beweglichen Julian Thomann nicht in den Griff bekommen“ habe, wollte seiner Mannschaft aber insgesamt keinen Vorwurf machen. Sein Gegenüber André Doster sprach „von einem unserer schwersten Spiele, am Ende war auch etwas Glück auf unserer Seite.“ Seine Mannschaft sei jedoch „super mit dem Druck umgegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir besser verteidigt und auch das Tempo etwas erhöht.“ So gerüstet können die Jung-Gallier mit breiter Brust zum Spitzenspiel nach Pfullingen am kommenden Samstag fahren.
Spielfilm: 3:5, 7:6, 9:10, 11:12 – 15:15, 18:19, 20:23, 28:27.
HBW Balingen-Weilstetten II: Malek, Ruminsky; Thomann (11/5), Mosdzien, Fügel, Fuoß (1), Soos (1), Bitzer, Friedrich (6), Huber, Foth (2), Heinzelmann, Diebel (6), Strosack (1), Röller.