Spielbericht von Joachim Hausmann

Jung-Gallier verschlafen Start in zweite Halbzeit

Ein Offensivspektakel der besonderen Art erlebten 880 Zuschauer in der Wittelsbacher-Halle beim Topspiel der 3. Liga Süd zwischen Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck und dem Vierten HBW Balingen-Weilstetten II. 37:31 hieß es schließlich für die Gastgeber, die damit ihre Tabellenführung verteidigen konnten, während die Gäste zu viele Fehler und vergebene Chancen beklagten und damit auch das zweite Topspiel verloren haben.

Es war bestens angerichtet für ein Aufeinandertreffen auf höchstem Niveau, auch wenn die Jung-Gallier in Tobias Heinzelmann und Jan Bitzer auf wichtige Stützen verzichten mussten. Zudem blieb weitere Unterstützung aus der A-Jugend wegen der Endrunde der JHBL größtenteils aus. Doch der Beginn war verheißungsvoll, beide Teams lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Angriffsreihen den Ton angaben. Den Auftakt machte Brucks zehnfacher Torschütze Alexander Leindl, HBW-Routinier Christoph Foth glich postwendend aus. Nach fünf Minuten waren bereits zehn Tore gefallen, als Lars Röller vom Kreis für den HBW II zum 5:5 ausgleichen konnte. Dann konnten sich die heimischen „Panther“ etwas absetzen, weil „wir schon einige freie Würfe liegen lassen haben, mit denen wir hätten in Führung gehen können“, so HBW-Trainer Doster. So lagen die Oberbayern durch den Ex-Balinger Johannes Stumpf beim 10:7 erstmals mit drei Toren vorne. Doch die Moral der Jung-Gallier stimmte, sie kamen zurück. Kapitän Julian Thomann, der ebenfalls zehnmal erfolgreich war, konnte erneut zum 13:13 ausgleichen. Dann machte die befürchtet offensive Abwehr des TuS den Gästen doch arg zu schaffen, und Sebastian Meinzer stellte den alten Vorsprung zum 17:14 wieder her. Aber Moritz Strosack schaffte kurz vor der Pause das 20:18, und das erste Tor im zweiten Durchgang gelang Linksaußen Dennis Fuoß zum 20:19. Die Jung-Gallier waren wieder dran.

Wer nun gedacht hatte, das sei der Beginn einer furiosen Aufholjagd gewesen, sah sich bitter enttäuscht: „Der Knackpunkt war, dass wir den Beginn der zweiten Hälfte verschlafen haben. Wir haben es nicht geschafft, über die Abwehr ins Spiel zu finden. Zudem haben wir im Angriff zu viele einfache Fehler gemacht, die zu leichten Kontertoren für Fürstenfeldbruck geführt haben“, trauert Doster dieser Phase hinterher. So konnten sich die Panther leicht absetzen, nach knapp 40 Minuten hieß es 26:20 durch Meinzer. „Die Bürde war dann einfach zu hoch, um diesen Rückstand noch aufzuholen. Wir hatten insgesamt 17 Fehlwürfe und 15 technische Fehler und dennoch 31 Tore gemacht“, so der Balinger Trainer. Zwar konnte sich seine Mannschaft in der Folge wieder etwas näher heranarbeiten, doch ernsthaft in Gefahr geriet der Heimsieg nicht mehr wirklich. Zehn Minuten vor Schluss war man nach Strosacks 30:27 zwar wieder in Schlagdistanz. Der letzte Schritt gelang aber nicht: „"Wir sind in der Schlussphase noch etwas Risiko gegangen, die der TuS dann zu einfachen Toren genutzt hat", beschreibt Doster die taktischen Maßnahmen. So konnte Bruck den Vorsprung wieder ausbauen und das Spiel nach Hause bringen. 37:31 hieß es am Ende, der sicher nicht unverdient, aber vielleicht ein paar Tore zu hoch ausgefallen ist.

Spielfilm: 5:5, 11:10, 17:14, 20:18 – 26:20, 29:25, 33:29, 37:31.

HBW Balingen-Weilstetten II: Malek, Ruminsky; J. Thomann (10/3), Mosdzien, Mann (1), Fuoß (1), Soos (4/1), Friedrich (2), Foth (3), Diebel, Strosack (6), Röller (4).

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