Spielbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier bleiben in der Erfolgsspur
Recht überschaubar war das Häuflein, mit dem Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II das Heimspiel gegen den TV Willstätt in Angriff nahm. Dass es am ende doch zu einem hart erkämpften 28:26 (15:14)-Sieg gegen die abstiegsbedrohten Ortenauer reichte, lag an einer hervorragenden Einstellung und dem wieder einmal sehr starken Torwart Mario Ruminsky.
In der Not hatte HBW-Trainer André Doster mit Timo Hildebrand einen zusätzlichen Spieler reaktiviert, um wenigstens ein paar Wechselmöglichkeiten zu haben. Und der dezimierte Kader legte gleich ordentlich los. Die Gästeführung durch Felix Gässler glich Kreisläufer Tobias Heinzelmann aus dem rechten Rückraum direkt wieder aus. Vom Kreis brachte dann Christoph Foth die Jung-Gallier erstmals in Führung. Den Ausgleich der Gäste beantworteten zweimal Jan Bitzer und Moritz Strosack, Heinzelmann legte nach zum 6:2. Die Abwehr stand kompakt und zwang die Gäste zu langen Angriffen, und was doch durchkam, war regelmäßig Beute für Mario Ruminsky. So konnte der Vorsprung zunächst gehalten werden. Doch dann schlichen sich erste Fahrkarten ins Angriffsspiel ein, und das Team des neuen Trainers Ole Andersen konnte aufschließen. Dabei half auch die taktische Maßnahme des siebten Feldspielers, und nach 26 Minuten kam Willstätt sogar zum Ausgleich. Aber die Jung-Gallier schlugen noch einmal zurück, Lars Friedrich verwandelte mit der Pausensirene einen Siebenmeter zum knappen 15:14.
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten nun zunächst die Gäste leichte Vorteile. Lars Friedrich vergab gleich einen Strafwurf, die Gäste hingegen trafen dreimal in Serie, führten plötzlich mit 15:17. Das Spiel 7 gegen 6 wirkte sich aus, doch nach Jan Bitzers Anschlusstreffer ermöglichte das leere Tor HBW-Keeper Mario Ruminsky den Ausgleich über das gesamte Feld. Aber der TVW ließ nicht locker, und ging durch Torjäger Felix Gässler und den neu verpflichteten Petar Bubalo wieder mit 19:20 in Führung. Dann hatten sich die Jung-Gallier besser auf das Überzahlspiel eingestellt: Lars Friedrich netzte aus dem Rückraum, und Mario Ruminsky traf erneut ins leere Tor. Zwei weitere Versuche durch ihn und Lars Röller verfehlten ihr Ziel nur knapp. Moritz Strosack stellte dann auf 25:20, eine Vorentscheidung war gefallen. Zwar raffte sich Willstätt noch einmal auf und kam durch einen Siebenmeter von Christopher Räpple auf 25:23 heran, doch Heinzelmann und Friedrich stellten den alten Abstand wieder her. Sechs Minuten vor Schluss sollte es das doch eigentlich gewesen sein – aber Willstätt kämpfte, und war nach Schliedermanns 27:25 wieder dran. Dann machte Lars Friedrich mit seinem sechsten Treffer zum 28:25 alles klar, den Gästen gelang nur noch der Anschlusstreffer.
Nach dem knappen Sieg konnte André Doster kräftig durchatmen: "Ich bin natürlich super zufrieden, wie wir das mit unserem kleinen Aufgebot gelöst haben. Moral, Einstellung und Cleverness waren bei meiner Mannschaft wirklich top. Allerdings haben wir das 7:6 zu passiv verteidigt und es zu selten geschafft, die Fehler mit schnellen Toren zu bestrafen. Wir hätten früher für Klarheit sorgen können." Nach der Fasnetspause reisen die Jung-Gallier am 29. Februar mit hoffentlich größerem Kader nach Pforzheim.
Spielfilm: 7:3, 10:6, 12:11, 15:14 – 17:18, 23:20, 26:23, 28:26.
HBW Balingen-Weilstetten II: Malek, Ruminsky (2); Hildebrand, Fuoß (1), Bitzer (6), Friedrich (6/2), Foth (1), Heinzelmann (4), Diebel (2), Strosack (4), Röller.