Spielbericht von Joachim Hausmann

Jung-Gallier im Derby knapp unterlegen

Spannung pur bis zum Schluss erlebten die rund 1000 Zuschauer in der App-Halle beim Topspiel der 3. Liga Süd zwischen dem VfL Pfullingen und dem HBW Balingen-Weilstetten II. Nach ausgeglichener erster Hälfte zogen die Gastgeber nach der Pause davon und sahen schon früh wie der sichere Sieger aus. Doch obwohl die Jung-Gallier mit einer Energieleistung wieder herankamen, reichte es am Ende ganz knapp nicht.

Das war nichts für schwache Nerven, was die beiden Teams auf der Platte boten. Vom Anpfiff weg begegneten sich die Kontrahenten auf Augenhöhe, es entwickelte sich ein rassiges und temporeiches Derby. Die Pfullinger Führung beantwortete Niklas Diebel postwendend. In der Folge legte der HBW II zunächst jeweils vor, zweimal Lars Friedrich, Keeper Mario Ruminsky ins leere Tor sowie erneut Niklas Diebel waren erfolgreich. Doch die Gastgeber glichen immer wieder aus. Nach Julian Thomanns Siebenmetertreffer lagen die Jung-Gallier beim 6:8 sogar mit zwei vorn. Doch nach dem 9:11 ebenfalls durch Kapitän Thomann handelten sich Dennis Fuoß und Tobias Heinzelmann Zeitstrafen ein, und in doppelter Unterzahl drehten die Gastgeber das Spiel. Nach dem Führungstor des zehnfachen Schützen Marc Breckel zum 14:13 war das Momentum auf Seiten des VfL. Der Ex-Balinger Micha Thiemann sorgte in der letzten Minute erstmals für drei Tore Vorsprung, mit 19:16 ging es dann auch in die Kabinen. HBW-Trainer Doster war nicht begeistert: „Wir hatten uns das Spiel ganz anders vorgestellt. Obwohl die erste Halbzeit ausgeglichen war, sind wir mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Pause gegangen.“

Den Start in die zweite Hälfte verschliefen seine Schützlinge dann total, schnell lag Pfullingen mit 23:17 in Front. Zwar konnte Julian Thomann den Pfullinger Lauf unterbrechen und verkürzen, doch wirklich besser lief es vorerst nicht. Die Gastgeber konnten den Vorsprung konservieren. „Wir haben den Start in die zweite Hälfte komplett verschlafen, und Pfullingen hat unsere Fehler in der Offensive genutzt", beschreibt Doster die Schwächephase seiner Mannschaft. Doch beim 28:21 nach 41 Minuten besannen sich die Jung-Gallier auf ihre Stärken bewiesen tolle Moral. Ein 4:0-Lauf innerhalb von drei Minuten brachte sie zurück ins Spiel, jetzt traf vor allem Lars Röller vom Kreis, und der eingewechselte Julian Malek glänzte mit einigen spektakulären Paraden. So arbeiteten sich die Gäste Tor um Tor wieder heran. Und 120 Sekunden vor dem Ende schaffte Thomann sogar den Anschluss zum 34:33. In der letzten Minute hatte der HBW II noch die Chance zum Ausgleich, doch ein unnötiges Stürmerfoul beendete alle Hoffnungen, Marc Breckel machte mit seinem zehnten Tor Sekunden vor dem Ende alles klar.

VfL-Trainer Daniel Brack lobte drei seiner Akteure ganz besonders: „Unsere Außen Christian Jabot und Marc Breckel sowie Kreisläufer „Rudi“ Schmid haben ein tolles Spiel abgeliefert“. Sein Gegenüber André Doster hingegen haderte mit dem Spiel seiner Truppe: „Wir hatten große Probleme damit, Pfullingens Angriffe mit zwei Kreisläufern zu verteidigen, da hat uns vielleicht doch die Erfahrung gefehlt, da war Pfullingen cleverer. Aber wir haben auch in der Offensive zu viel liegen gelassen". Doch das Aufbäumen am Ende stimmte ihn wieder versöhnlich: "Dass wir dann eine solche Aufholjagd hingelegt haben, spricht schon für den Charakter der Mannschaft. Kämpferisch war das wirklich sehr gut." 

Spielfilm: 3:3, 8:8, 13:13, 19:16 – 23:17, 27:20, 30:28, 35:33.

HBW Balingen-Weilstetten II: Ruminsky (1), Malek; Thomann (9/3), Mosdzien (1), Fuoß, Soos (1), Bitzer (2), Friedrich (5), Foth (1), Heinzelmann (1), Diebel (4), Strosack (3), Röller (5).

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