Vorbericht von Joachim Hausmann

Jung-Gallier zum Spitzenspiel nach Pfullingen

Es geht Schlag auf Schlag weiter, ein Topspiel jagt das andere: Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II grüßt von der Tabellenspitze, doch jetzt kommen im Wochentakt ganz schwere Brocken auf die Jung-Gallier zu. Nachdem das Team von André Doster letzte Woche einen Heimsieg gegen den TSB Heilbronn-Horkheim erkämpfen konnte, muss der Balinger Perspektivkader am Samstag den schweren Gang zum Dritten nach Pfullingen antreten. (Samstag, 20 Uhr, Kurt-App-Sporthalle Pfullingen) 

Und die Aufgabe in Pfullingen wird alles andere als einfach, das hat die Vergangenheit allzu oft vor Augen geführt. Nicht zuletzt die vergangene Saison ist Spielern, Verantwortlichen und Fans in schlechter Erinnerung: Beim 31:23 war es nach ordentlichem Beginn vor allem die zweite Hälfte, die Trainer Doster die Zornesröte ins Gesicht trieb: „Die zweite Halbzeit war von uns in allen Bereichen schwach: Vorne haben wir Bälle liegen lassen, in der Abwehr ist es uns nicht gelungen, Pfullingens Angriffe zu unterbrechen.“ Das soll diesmal anders werden, der Coach erwartet von seiner Mannschaft, dass sie spielerisch und kämpferisch an die letzten Auftritte anknüpft. Denn der Sieg gegen Horkheim war nicht zuletzt ein Sieg der Moral, als mit großem Kampf der Rückstand aufgeholt und das Spiel gedreht wurde.

Genauso möchte Doster sein Team am Samstag wieder erleben, wenn es zum Wiedersehen mit einigen alten Bekannten kommt: Seit dieser Saison hat Daniel Brack als Trainer in Pfullingen das Sagen, und auch Micha Thiemann, der „Kopf“ der Pfullinger Mannschaft, hat auch lange Jahre das HBW-Trikot getragen. Der VfL verfügt über einen sehr breiten Kader, hat in Alexander Schmid nach Dosters Ansicht „einen der besten Kreisläufer der Liga“. Axel Goller auf Rechtsaußen ist sehr jung, aber sehr talentiert; dafür hat der Rückraum jede Menge Erfahrung: Micha Thiemann, Florian Möck, Lukas Fischer oder Niklas Roth sind allesamt sehr variabel und spielerisch stark. „Da erwartet uns ein richtiges Brett“, ist der HBW-Coach überzeugt. Denn Pfullingen hatte schon einige Spitzenspiele, in denen erfolgreich gepunktet wurde, „umso bemerkenswerter ist die Platzierung.“ 

Doch einen Favoriten kann der erfahrene Trainer nicht ausmachen, denn „beide spielen eine hervorragende Runde“. Ein wesentlicher Faktor dürfte dabei die Kulisse werden: „Wer schon einmal in der Kurt-App-Halle gespielt hat, weiß, was dort für eine Atmosphäre herrschen kann. Wir müssen von Beginn an aufpassen, dass es nicht nur in eine Richtung geht“, ist sich Doster der Brisanz im Derby bewusst. Aber es überwiegt die Vorfreude: „Das haben sich die Jungs absolut verdient und erarbeitet!“

Wie es geht, wie man in Pfullingen besteht, hat vor zwei Wochen der TuS Fürstenfeldbruck gezeigt: Vor ausverkauftem haus siegten die Münchener Vorstädter mit 32:34 und brachten dem VfL die erste Heimniederlage bei. Dieses Spiel haben die Jung-Gallier natürlich intensiv analysiert und ihre Lehren daraus gezogen. Die Ausgangsposition ist also hervorragend, „wir werden am Samstag sehen, was dabei herauskommt.“ Doster sieht sein Team bestens aufgestellt, „wir haben uns sukzessive gesteigert.“ Der Fokus liegt wie in den letzten Spielen auf der Abwehrarbeit, „das wird den Ausschlag geben.“ Wie auch gegen die Hunters aus Horkheim, „die uns alles abverlangt haben“, werden die Jung-Gallier in der App-Halle „ans Limit gehen“ müssen, um die glänzende Serie von sechs Siegen in Folge weiter auszubauen. 

Personell wird sich zur Vorwoche nichts ändern, alle Spieler sind fit und einsatzbereit. Zudem werden wohl auch diesmal die beiden A-Jugendlichen Elias Fügel und Elias Huber im Aufgebot stehen.

Es fährt diesmal KEIN Bus. Wer die Jung-Gallier trotzdem bei dieser Auswärtsfahrt unterstützen möchte, kann um 17.45 Uhr an die SparkassenArena kommen, um Fahrgemeinschaften zu bilden – Trommeln und Tröten nicht vergessen!

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