Spielbericht von Joachim Hausmann

„Improvisation auf hohem Niveau“ am Ende zu wenig

Im letzten Heimspiel der Pokalrunde musste sich Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II gegen das Nachwuchsteam des HC Erlangen mit 27:30 (11:12) geschlagen geben. Trotz aufopfernden Kampfes mussten die ersatzgeschwächten Schützlinge von Trainer André Doster in der Schlussphase dem hohen Substanzverlust Tribut zollen. Die Fehlerquote wuchs mit den schwindenden Kräften.

Der Trainer war dennoch nicht unzufrieden: „Es war immer eng, die Jungs haben alles gegeben. Christoph Foth hat über 45 Minuten im Rückraum gespielt, ich haben versucht, die A-Jugendlichen zu schonen – aber sie mussten spielen.“ Denn die Liste der fehlenden Spieler war fast so lang wie der Spielberichtsbogen. Neben den Langzeitverletzten fehlte Louis Mann erneut krankheitsbedingt. Tobias Heinzelmann war mit der Bundeligamannschaft in Kiel und Jan Bitzer saß nach seiner Verletzung nur auf der Bank. Zudem mussten die A-Jugendlichen für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft tags darauf so gut es ging geschont werden. Und so lief Routinier Christoph Foth mangels Alternativen im Rückraum auf und Valentin Modszien ersetzte zumeist Spielmacher Elias Huber.

Dennoch lieferten die Jung-Gallier den favorisierten Erlangern einen großen Kampf. Vor allem in der Abwehr gelang es, den schnellen und beweglichen Franken den Schneid abzukaufen. Zudem war auch Filip Baranasic im Tor hellwach. Vorne scheiterte Dennis Fuoß vom Siebenmeterpunkt und überließ in der Folge Elias Fügel diese Aufgabe, der dann fünf seiner insgesamt 9 Tore per Strafwurf erzielen konnte. So gingen zunächst die Gäste in Führung, doch Lars Röller und Elias Huber konnten ausgleichen, ein Siebenmeter von Fügel sorgte für die erste HBW-Führung. Doch absetzen konnten sich die Jung-Gallier nicht, vorne fehlte die Kaltschnäuzigkeit: „Leider ist es uns in dieser Phase nicht gelungen, uns für die gute Abwehrarbeit zu belohnen“, trauerte Trainer Doster den vergebenen Chancen etwas hinterher. Die Gäste bestraften diese Offensivflaute und konnten sich zum 6:9 absetzen. Der HCE hatte nun das Heft in der Hand, die jungen Balinger blieben aber dran und konnten zur Pause auf 11:12 durch Elias Fügel verkürzen.

Nach Wiederanpfiff kam es sogar noch besser, erneut Fügel schaffte vom Punkt den Ausgleich. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Gäste aber meistens vorlegten. Mitte der zweiten Halbzeit begannen die Kräfte der Jung-Gallier nachzulassen, es schlichen zusehends technische und Konzentrationsfehler ein. So gelang Erlangen der entscheidende Zwischenspurt zum 18:23. Zwar konnten Hannes Roscic, Valentin Mosdzien und Elias Fügel wieder verkürzen, aber näher als bis auf zwei Tore kam der HBW II nicht mehr heran. Die letzten beiden Treffer blieben Christoph Foth vorbehaltenden. Den Gästesieg konnte er aber nicht mehr verhindern.

Trainer Doster wollte seinem Team aber keinen Vorwurf machen: „Schade, wir hätten das Spiel auch gewinnen können, aber unter diesen Voraussetzungen hat es nicht ganz gereicht. Das war Improvisation auf hohem Niveau, am Ende haben wir zu viele technische Fehler gemacht und sind in Gegenstöße reingelaufen.“ 

Spielfilm: 3:3, 5:7, 8:10, 11:12 – 15:15, 18:22, 24:26, 27:30.

HBW Balingen-Weilstetten II: Baranasic, Uttke, Gmelich; Mosdzien (5), Fügel (9/5), Fuoß (1), Huber (2), Bitzer, Roscic (1), Foth (3), Wente (3), Röller (3).

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