Vorbericht von Joachim Hausmann
Verlorene Punkte sollen zurückgeholt werden
Zum Auftakt der 3. Liga Süd hat Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II gleich doppelt verloren: Das Spiel gegen Plochingen mit 29:30 und – was viel schlimmer wiegt – Kapitän Julian Thomann schon nach wenigen Minuten. Nun wartet ein ganz schwerer Gang auf die Schützlinge von Trainer André Doster, wenn es zur SG Leutershausen geht. (Samstag, 19.30 Uhr, Heinrich-Beck-Halle, Hirschberg)
Der Sportverein aus der nordbadischen Gemeinde Hirschberg ist der amtierende Vizemeister der 3. Liga Ost und war in der letzten Runde nicht weit davon entfernt, den Traditionsverein TV Großwallstadt vom Thron der Oststaffel zu stürzen und wird auch in dieser Runde als einer der Meisterschaftsfavoriten gehandelt. Die „Roten Teufel“ haben einen erfahrenen Kader mit torgefährlichen Rückraumspielern wie Kevin Binz von Rhein-Neckar Löwen und gefährlichen Außen, einer davon Niklas Ruß, der schon einmal beim HBW in der HBL aktiv war. Kurz vor Rundenbeginn wurde zwar insbesondere die rechte Angriffsseite aufgrund einiger Verletzungen stark dezimiert, einen Vorteil dürfen sich die Gallier allerdings kaum erhoffen. Ebenso wenig vom Fast-Fehlstart der SGL in Günzburg. Beim Aufsteiger aus Bayern sicherten sich die „Roten Teufel“ erste durch die letzte Aktion des Spiels von Maximilian Rolka zumindest noch einen Zähler: „Letztendlich war das dann ein gewonnener Punkt”, so der Sportliche Leiter Mark Wetzel. „Jetzt sind wir direkt erstmal wieder geerdet.“
HBW-Coach André Doster war durchaus zufrieden mit der ersten Hälfte gegen Plochingen: „Da war schon Vieles sehr gut, daran müssen wir anknüpfen.“ Doch was sein Team nach der komfortablen Führung gezeigt hat, lässt den erfahrenen Trainer noch immer kopfschüttelnd zweifeln: „Wir hätten das nie und nimmer verlieren dürfen, aber wir haben zu viele Fehler gemacht, waren nicht bei der Sache, waren nicht aggressiv genug. Wir wollen uns die verlorenen Punkte zurückholen, am besten gleich in Leutershausen.“ Dabei und wohl für den Rest der Runde fehlen wird Kapitän Julian Thomann, bei dem sich mit der Diagnose Kreuzbandriss die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet haben. Ein Schock für alle: „Das ist ganz bitter für ihn und uns. Er fehlt uns natürlich vor allem auch als Persönlichkeit. Ihn auf der Platte zu kompensieren, wird ganz schwer - das können wir nur im Kollektiv. Jeder muss mehr Verantwortung übernehmen. Aber: Wir haben die Qualität dazu im Kader, die Mannschaft hat mein vollstes Vertrauen“, kommentiert ein geknickter Trainer. „Jetzt müssen wir schon am 2. Spieltag improvisieren.“
Der Kader für Samstag wird sich wieder einmal erst kurzfristig ergeben, denn Mario Ruminsky und Tobias Heinzelmann, Niklas Diebel werden beim Bundesligakader dabei sein. Ob Lars Röllers Verletzung bis zum Spiel ausgeheilt ist, bleibt abzuwarten. Entsprechend werden einige A-Jugendliche die Fahrt an die Bergstraße antreten.
Die Mitfahrt im Mannschaftsbus ist diese Saison aufgrund der Corona-Einschränkungen leider nicht möglich!