Vorbericht von Joachim Hausmann

Die Ära André Doster mit den Jung-Galliern geht zu Ende

Die Pokalrunde endet für den Handball-Drittligisten HBW Balingen-Weilstetten II in Pforzheim. Bei der heimischen TGS wollen die Schützlinge von Trainer André Doster ein letztes Mal „das Privileg, überhaupt wieder Handball spielen zu dürfen“, genießen. Und natürlich ihrem Coach einen gebührenden Abschied verschaffen. (Samstag, 19 Uhr, Bertha-Benz-Halle, Pforzheim)

Denn der wird ein allerletztes Mal auf der Trainerbank der Jung-Gallier Platz nehmen, nachdem er mit seinem jungen Team eine schwere Coronazeit zu meistern hatte. „Dieses Jahr war alles andere als einfach, obgleich wir wissen, welches Privileg wir genießen, dass wir überhaupt unseren Sport ausüben dürfen.“ Nach den langen Monaten des ausschließlichen Trainings war die Pokalrunde letztlich wie eine Befreiung: „Das hat der jungen Mannschaft unheimlich gut getan, sie haben viel gelernt und für nächste Saison mitgenommen. Jetzt wollen das gute Gefühl abrunden und uns mit einem Sieg verabschieden.“

Einfach dürfte das nicht werden, denn Gegner TGS Pforzheim hat eine ausgezeichnete Pokalrunde gespielt und ist schon vor dem letzten Spieltag sicherer Zweiter und damit für den DHB-Pokal im nächsten Jahr qualifiziert. „Sie haben viele erfahrene Leute, einen ausgeglichenen, starke besetzten Kader und sind  sicherlich der Favorit. Wir treffen also auf einen starken Gegner.“ In der Vorsaison gab es jeweils klare Heimsiege, beim 21:28 in Pforzheim mussten die Jung-Gallier wie diesmal mit ganz kleiner Kapelle anreisen, schon damals half Christoph Foth im Rückraum aus… So hat Doster auch Respekt vor der Pforzheimer Mannschaft, deren Innenblock mit Roy James, Michal Wysokinski und Florian Taafel jeden Angriff vor große Probleme stellt. Dahinter steht mit Sebastian Ullrich und Jonathan Binder und ein sehr erfahrenes Torhüterduo. Im Rückraum zeiht der ex-Gallier Adam Soos die Fäden.

Und trotzdem „gehen mit großer Freude an den letzten Spieltag ran, wollen das letzte Spiel genießen, Spaß haben und im Optimalfall beide Punkte mitnehmen“, gibt Doster die Marschroute vor. Der Optimismus ist auch durchaus angebracht, hat das junge Team in der kurzen Runde doch eine beachtliche Entwicklung gezeigt und gegen die größtenteils deutlich erfahreneren Gegner meistens zumindest auf Augenhöhe gespielt: „Wir haben in jedem Spiel gezeigt, welche Möglichkeiten wir haben, was in uns steckt. Aber man hat auch gesehen, was noch fehlt und was wir noch verbessern müssen.“

Deshalb gilt es nun, alle Kräfte zu bündeln und „die Spannung hoch zu halten“. Denn personell wird sich nur wenig ändern. Zwar kann der Trainer nach dem Ausscheiden der A-Jugend im Viertelfinale der Deutschen Meisterschaften wieder verstärkt auf alle zurückgreifen, doch Spieler wie Till Wente oder Elias Huber sind körperlich am Limit nach der massiven Doppelbelastung der letzten Wochen. Und sicher ausfallen wird Luca Munzinger, ob Louis Mann nach seiner Krankheit fit genug Einsatz ist, wird sich ebenso erst kurzfristig entscheiden wie der Einsatz von Jan Bitzer. Tobias Heinzelmann dagegen kann nur spielen, wenn er nicht zeitgleich in der Bundesliga gegen den Bergischen HC gebraucht wird.

So wird auch das letzte Spiel des Trainers André Doster sein wie so oft: Aus den oftmals begrenzten Möglichkeiten das Optimale herausholen, den jungen Spielern auf Drittliganiveau ihre Plattform bieten, um sich zu gestandenen Bundesligaspielern weiterentwickeln zu können. Der Erfolg der vergangenen Jahre hat ihm immer wieder Recht gegeben.

Die Jung-Gallier im Livestream

Zuschauer in der Halle sind aufgrund der Corona-Einschränkungen leider nach wie vor nicht möglich! Wer das Spiel dennoch live verfolgen möchte, kann dies im Internet-Livestream bei www.sportdeutschland.tv.

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