Spielbericht von Joachim Hausmann
Mit letztem Aufgebot auf verlorenem Posten
Die Serie ist gerissen: Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II musste im vierten Spiel der Pokalrunde die Punkte abgeben. Bei der HSG Rodgau Nieder-Roden kassierten die ersatzgeschwächten Schützlinge von Trainer Micha Thiemann beim 37:30 (17:14) eine deutliche Niederlage.
„Das Spiel war im Grunde schon nach dem Abschlusstraining erledigt“, so der desillusionierte Trainer des Balinger Nachwichsteams. „Jan Bitzer hat sich am Sprunggelenk verletzt, wird auf jeden Fall in den restlichen Spielen ausfallen. Hoffentlich ist nicht der Super-GAU eingetreten.“ Ebenso wird Torhüter Finn Hummel auf Grund einer Ellbogenverletzung wohl nicht mehr spielen können. Für Till Wente, Elias Huber und Elias Fügel war es nach dem Bundesligaspiel in Solingen, das zweite Match binnen weniger Stunden und trotzdem schlug sich das letzte Aufgebot wacker, auch wenn die gezeigte Leistung dem Coach keine Lobeshymnen entlocken wollte: "Es war letztlich zu wenig, wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben vorne zu viele Fehler gemacht.“ So war es ein gebrauchter Tag, der für die ausstehenden Aufgaben nach Wiedergutmachung schreit, denn „meine Spieler können das einfach besser.“
Die beste Nachricht war das erfolgreiche Comeback von Oddur Gretarsson, der in knapp 20 Minuten Spielzeit andeuten konnte, dass er auf dem Weg der Besserung ist. Mit ihm wird schon bald auch wieder in der LIQUI MOLY HBL zu rechnen sein. Das Spiel selbst war bis kurz vor der Pause absolut ausgeglichen, keine Mannschaft konnte sich absetzen, einmal lagen die Jung-Gallier nach dem Sieben-Meter-Tor von Dennis Fuoß mit 6:7 in Führung. Ansonsten hatten stets die Gastgeber die Nase vorn, doch der HBW II ließ zunächst nicht abschütteln. Erst in der letzten Minute sorgte ein Doppelschlag von Philippe Kohlstrung für die 17:14-Halbzeitführung.
Nach der Pause waren die Fronten dann schnell geklärt, weniger als 10 Minuten reichten aus, um den Vorsprung der heimischen „Baggerseepiraten“ auf sieben Tore ansteigen zu lassen. Von diesem Schock erholten sich die Jung-Gallier nicht mehr. Der Rückstand pendelte sich in dieser Höhe ein, auch eine Auszeit von Coach Thiemann mit eindringlichen Mahnungen fruchtete nicht wirklich. Die höchste Führung der Gastgeber betrug neun Tore beim 30:21, am Ende stand ein deutliches 37:30 zu Buche.
Spielfilm: 5:5, 10:9, 14:12, 17:14 – 21:16, 26:19, 33:25, 37:30.
HBW Balingen-Weilstetten II: Uttke, Baranasic; Fügel (3/2), Fuoß (4/1), Huber (4/1), Foth (1), Wagner (2), Munzinger (6), Hildenbrand (5), Wente, Mann (2), Gretarsson (3).