Spielbericht von Joachim Hausmann
Arg dezimierte Jung-Gallier verlieren knapp
Sie hatten sich durchaus etwas ausgerechnet und viel hat auch nicht gefehlt. Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II musste sich beim SV Salamander Kornwestheim mit 35:33 (18:15) geschlagen geben. Die Schützlinge von Trainer Micha Thiemann zeigten einmal mehr großen Kampfgeist und waren nahe dran. Am Ende brachten sich die personell arg gerupften Jung-Gallier aber durch eigene Fehler um den gerechten Lohn.
Die Balinger mussten mit der Hypothek eines recht übersichtlichen Kaders ins Spiel gehen. Zu den Langzeitverletzten gesellte sich zusätzlich der letzte verbliebene Halblinke. Lars Bänsch saß zwar auf der Bank, an einen Einsatz war jedoch nicht zu denken. So mussten die Lasten verteilt werden, was auch gut gelang, allerdings an den Kräften zehrte. Zu Beginn lagen die Gäste auch in Führung, Danil Dyatlov traf ebenso zweimal wie Dennis Fuoß von der Siebenmeterlinie. Dann schlugen die „Lurchis“ zurück und drehten das Spiel mit drei Treffern in Folge. Jan Bitzer schlug postwendend zurück. Doch die Jung-Gallier ließen zu viele Chancen liegen und so konnte Kornwestheim den Vorsprung konservieren. Trainer Micha Thiemann haderte mit dem Pausenrückstand: „Absolut unnötig. Wir kommen einfacher zu Toren als Kornwestheim, verpassen es aber, ein besseres Ergebnis zu erspielen.“ So lagen die Gastgeber zur Halbzeitpause mit 18:15 vorne.
Auch im zweiten Durchgang konnten die jungen Balinger ihre Chancen nicht verwerten. Sie scheiterten entweder am eingewechselten Keeper Henke oder am Pfosten. So blieb der SVK in Führung und als Dennis Fuoß nach einem Zusammenprall angeschlagen vom Feld musste, sah es personell ganz mau aus. Sogar Spielmacher Jan Bitzer musste zeitweise auf Linksaußen aushelfen. Dabei wurde der Kapitän dringend im Zentrum gebraucht, von wo aus er seine insgesamt 11(!) Tore erzielte. Trotzdem steckte der HBW II nicht auf. Nach dem 22:25 nahm HBW-Coach Thiemann eine Auszeit die so richtig wirkte: Fünf Minuten und fünf Tore später führte seine Mannschaft plötzlich mit 25:26. „Da war das Momentum eigentlich total auf unserer Seite“, befand Thiemann. Aber nur wenig später hatte der SVK den Spieß zum 28:27 erneut umgedreht. Dieses Mal konnten die Jung-Gallier nicht mehr zurückschlagen. Mehr als der kurzzeitige Ausgleich zum 30:30 durch Bitzer war nicht mehr drin. Danach sorgte ein weiterer 3:0-Lauf für die Vorentscheidung zu Gunsten der „Lurchis“. Bastian Oesterle und Silas Wagner ließen noch einmal Hoffnung aufkeimen, aber eine harte Zeitstrafe gegen Bennet Strobel machte kurz vor Schluss alle Balinger Hoffnungen zunichte.
Trainer Thiemann war dennoch „stolz auf diese Energieleistung. Leider waren wir beim 26:25, als das Momentum auf unserer Seite war, etwas zu jung und zu naiv. Die Chance war da, wenigstens ein Unentschieden wäre absolut verdient gewesen.“ So sah es auch sein Gegenüber Dr. Alexander Schurr: „Wir haben uns den Sieg erarbeitet, das Spiel hätte aber auch andersherum ausgehen können.“
Spielfilm: 3:5, 10:7, 14:11, 18:15 – 22:20, 25:27, 30:30, 35:33
HBW Balingen-Weilstetten II: Mestrovic, Hajdu; Römer, Fuoß (5/4), Schüler (4), Bitzer (1), Strobel, Wagner (6), Eisele (3), Dück (1), Bänsch, Oesterle (1), Dyatlov (2).