Spielbericht von Joachim Hausmann
Kraft reicht eine Halbzeit – Jung-Gallier müssen Personalmangel Tribut zollen

Ab dem 12:10 von Lars Bänsch drehten die Jung-Gallier nochmal auf, doch am Ende hat es nicht gereicht.
Foto: © Thomas Schips
Eine Halbzeit lang konnte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II mit seinem Rumpfkader gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen dagegenhalten. Doch nach der Pause schwanden zusehends die Kräfte, und die Schützlinge von Trainer Micha Thiemann mussten sich letztlich mit 23:31 (13:16) geschlagen geben.
Wieder einmal war Thiemann gezwungen, zu improvisieren. Zu den Kranken und Verletzten gesellte sich mit Till Wente der nächste Spieler ins Lazarett – und wird es voraussichtlich bis Saisonende nicht mehr verlassen können. Entsprechend kurz las sich die Aufstellung des HBW II. Immerhin hatten Louis Mann und Daniel noch rechtzeitig am Morgen grünes Licht gegeben, nachdem sie die ganze Woche krank gefehlt hatten. So standen wenigstens ein paar Spieler auf der Bank zum Wechseln bereit.
Und es ließ sich zunächst gut an für die Jung-Gallier. Nach dem 3:3 sorgte ein Zwischenspurt mit Toren von zweimal Felix Eisele sowie Mischa Locher und Daniel für ein frühes 7:3. Eine Auszeit der Gäste war jedoch quasi der Weckruf – schnell konnte Oftersheim zum 8:8 ausgleichen. In der Folge blieben die Hausherren zunächst hauchdünn in Front, doch nach dem 12:10 von Lars Bänsch drehten die Gäste auf. Angeführt vom früheren Gallier Christian Wahl legten sie bis zur Pause ein 13:16 vor.
Nach Wiederanpfiff waren es erneut die Kurpfälzer, die besser aus den Startlöchern kamen. Innerhalb von fünf Minuten wuchs der Vorsprung beim 15:20 auf fünf Tore an. Vor allem Kreisläufer Sebastian Bösing, mit zwölf Toren bester Torschütze des Spiels, bekam die HBW-Abwehr nicht in den Griff. Und im gleichen Maße, wie bei den Jung-Galliern nun die Kräfte schwanden, stieg die Souveränität der routinierten Gäste.
So nützte der unermüdliche Kampf des HBW II nichts – die jungen Balinger sollten nicht mehr entscheidend herankommen. Doch sie blieben dran, ließen den Rückstand nicht zu sehr anwachsen. Am Ende stand mit sechs Toren Unterschied ein achtbares Ergebnis.
Trainer Micha Thiemann wusste Spiel und Ergebnis richtig einzuordnen: „Wir müssen das Beste aus der Situation machen. Leider wird es sich in den kommenden Wochen nicht entspannen. Die erste Halbzeit war gut, doch wir haben ihr Kreisläuferspiel nicht in den Griff bekommen. Und am Ende war der Tank leer, da konnten wir nicht mehr dagegenhalten. Doch die Jungs haben sich aufgebäumt und gefightet, da kann ich ihnen keinen Vorwurf machen.“
Spielfilm: 3:3, 8:4, 12:10, 13:16 – 17:22, 21:27, 25:31, 29:35
HBW Balingen-Weilstetten II: Hajdu, Bierfreund; Sfakiotakis, Flad (5), Römer (1), Eisele (3), Betz (3), Banzhaf (2), Bänsch (5), Locher (7/1), Mann (3).