Spielbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier verlieren Punkte und Till Wente

Nach nur fünf Minuten verletzte sich Rückraum-Shooter Till Wente und fiel für den Rest des Spieles aus.
Foto: © Thomas Schips
Wieder einmal war der Kader der Jung-Gallier zu Spielbeginn deutlich ausgedünnt – und reduzierte sich im Laufe der Partie weiter. Umso bitterer fiel das Endergebnis aus: 32:30 (18:12) beim württembergischen Rivalen TSV Neuhausen/Filder. Nach einer fehlerbehafteten ersten Halbzeit kämpfte sich Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II nach der Pause fast noch zum Ausgleich heran, doch am Ende fehlte die Kraft.
Die wohl entscheidendste und zugleich bitterste Szene ereignete sich bereits nach fünf Minuten: Till Wente erzielte den ersten HBW-Treffer zum 1:2, doch beim Landen knickte er unglücklich um und verletzte sich am Sprunggelenk – für ihn war das Spiel damit beendet. Ohne ihren Kapitän taten sich die jungen Balinger schwer gegen die routinierten „MadDogs“ und leisteten sich zu viele Fehlwürfe. So konnten die Gastgeber früh davonziehen, nach rund 15 Minuten lag Neuhausen mit 10:5 in Führung. Coach Micha Thiemann versuchte mit einer Auszeit gegenzusteuern: „Wir haben in der Anfangsphase zu viele Würfe mit halbem Kontakt genommen, da sind wir nicht clever genug.“ Doch die Maßnahme fruchtete nicht. Die Abwehr fand kaum Zugriff, und vorne wurden weiterhin selbst beste Chancen vergeben. Die verdiente Pausenführung für Neuhausen: 18:12.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Jung-Gallier mit wild entschlossenem Kampfgeist aus der Kabine. Danil Dyatlov, Lars Bänsch und Mischa Locher trieben den Angriff an, und hinten wurde Nikolas Hajdu mehr und mehr zum Rückhalt. Der Rückstand schmolz. Doch dann folgte der nächste Rückschlag: Danil Dyatlov sah überraschend die Rote Karte. Thiemann musste umstellen, ließ in ungewohnter Formation agieren. Mischa Locher rückte in den Rückraum, glänzte mit starken Anspielen und erzielte selbst wichtige Treffer. Nach 50 Minuten gelang ihm per Siebenmeter sogar der 27:27-Ausgleich – die Sensation lag in der Luft. Doch es sollte nicht sein: Neuhausen spielte seine Erfahrung aus, und einige unglückliche Entscheidungen zuungunsten des HBW II machten das unmöglich Erscheinende zunichte. Auch mit offener Deckung reichte es am Ende nicht mehr zum Punktgewinn.
Trainer Micha Thiemann zog ein gemischtes Fazit: „Mit der ersten Halbzeit kann ich nicht zufrieden sein, da waren wir im Angriff nicht konsequent genug. Im zweiten Durchgang hatten wir eine ganz andere Energie. Trotz der Roten Karte haben sich die Jungs noch einmal richtig gut herangekämpft. Mit der zweiten Hälfte bin ich wirklich zufrieden.“
Spielfilm: 5:3, 11:5, 15:8, 18:12 – 20:17, 24:22, 27:27, 33:30
HBW Balingen-Weilstetten II: Hajdu, Bierfreund; Flad (3), Römer, Eisele (2), Betz (3), Milosavljevic (1), Bänsch (4), Banzhaf, Locher (9/3), Wente (1), Dyatlov (7).