Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Hochspannung in der Hölle-Süd - Gallier fordern den Tabellenführer
Am kommenden Freitagabend um 20 Uhr ist es wieder so weit: Der HBW Balingen-Weilstetten trifft in der heimischen SparkassenArena auf den aktuellen Tabellenführer, den Bergischen HC. Beide Teams mussten nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga neu durchstarten und haben in der 2. Handball-Bundesliga bewiesen, dass sie zu den stärksten Mannschaften gehören. Die Gallier stehen aktuell auf Platz zwei und haben mit einem Spiel weniger die Chance, die Lücke zum Spitzenreiter zu schließen. Der BHC wird von Experten als Top-Favorit auf Meisterschaft und Wiederaufstieg gehandelt. Das absolute Highlight-Spiel des 10. Spieltags steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Thomas Kern und Thorsten Kuschel (Bellheim/Kandel) aus dem DHB-Elitekader.
Am vergangenen Sonntag mussten die Gallier im dritten Spiel innerhalb einer englischen Woche beim TuS Ferndorf antreten. In der Sporthalle Stählerwiese wartete nach dem Remis gegen die HSG Nordhorn-Lingen eine echte Herausforderung auf die Mannschaft von Chef-Coach Matti Flohr. Nach dem Aufstieg ohne eine einzige Niederlage bot Ferndorf dem HBW wie erwartet mit einer kämpferischen und selbstbewussten Leistung die Stirn vor heimischem Publikum und ging völlig verdient mit 14:12 in die Halbzeitpause. Doch Mitte der zweiten Halbzeit bekamen die Schwaben das Spiel mehr und mehr unter Kontrolle. Ein bärenstarker Mateusz Kornecki zwischen den Balinger Pfosten und ein treffsicherer Jerome Müller im Angriff waren die Erfolgsgaranten für den HBW. Der Auswärtserfolg im Siegerland war wettbewerbsübergreifend für die Jungs von Matti Flohr bereits das siebte Spiel ohne Niederlage.
Während für den HBW der Start in die Saison mit den Niederlagen am zweiten und dritten Spieltag eher holprig verlief, konnten die Bergischen Löwen einen nahezu perfekten Saisonstart verbuchen: fünf Spiele, fünf Siege, zehn Punkte – der Bergische HC schien auf dem besten Weg zurück in die DAIKIN Handball-Bundesliga. In den vergangenen Wochen holte der Balinger Mitabsteiger allerdings „nur“ vier Punkte aus vier Spielen und musste zuletzt gegen den HC Elbflorenz bis in die Schlussphase kämpfen, um mit einem knappen 32:31-Erfolg den siebten Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Dreh- und Angelpunkt im Löwenspiel war einmal mehr Tomas Babak. Der Tscheche war in der Schlussphase das Maß aller Dinge. Nachdem Dresden beim Stand von 28:27 in Überzahl den Ausgleich verpasste, traf Aron Seesing nach einem sehenswerten Assist von Babak zum 29:27. Die entscheidenden Treffer zum 31:29 und 32:30 machte Babak in seiner unnachahmlichen Art selbst und avancierte damit zum Matchwinner für den Tabellenführer.
Auch wenn es bei den Gästen aus dem Bergischen Land in den letzten Spielen nicht ganz nach den Wunschvorstellungen von Trainer Arnor Gunnarsson gelaufen ist, bleiben sie nach wie vor das Maß aller Dinge in der 2. Handball-Bundesliga. Der BHC beeindruckt mit seinem variablen Angriff und einer disziplinierten Abwehr, die vielen Gegnern das Leben richtig schwer machen kann. Besonders das schnelle Umschaltspiel macht die Löwen brandgefährlich. Linksaußen Noah Beyer, Top-Torschütze der Bergischen Löwen, oder Yannik Fraatz auf der rechten Außenbahn nutzen nahezu jeden Ballverlust der gegnerischen Mannschaften zu einem erfolgreichen Gegenstoß. Im stehenden Angriff haben sie mit Eloy Morante Maldonado einen der schnellsten und besten Eins-gegen-Eins-Spieler der ganzen Liga als Spielgestalter und auch das Torhütergespann Christopher Rudeck / Lukas Diedrich zählt zu den besten im Bundesliga-Unterhaus.
Ligaübergreifend steht es zwischen den beiden Mannschaften übrigens pari: 23 Mal (Anm.:In der wegen Corona abgebrochenen Saison gab es nur ein Spiel) standen sie sich seit 2003 – der BHC hieß damals noch SG Solingen – gegenüber. Es gab für beide Mannschaften elf Siege und elf Niederlagen. 2013 trennten sich die Teams in Solingen mit einem 29:29-Unentschieden. In der letzten gemeinsamen Saison in der 1. Liga holten sich die Gallier zwei Punkte in Wuppertal, hatten in der Rückrunde jedoch das Nachsehen. Zwei Tage vor dem hochbrisanten Kellerduell hatte der BHC seinen Trainer damals wegen Erfolglosigkeit freigestellt und schickte mit dem Interims- und heutigen Cheftrainer Arnor Gunnarsson die Gallier mit einem 25:21-Erfolg endgültig in die Zweitklassigkeit.