Spielbericht des HBW-Pressdienstes

Mit Nerven aus Stahl: Gallier stürmen ins Lidl Final4!

Den 18. Dezember 2024 wird man in Zukunft in vielen Geschichtsbüchern finden. Er wird als der Tag eingehen, an dem der HBW Balingen-Weilstetten nicht nur Vereinsgeschichte geschrieben hat. Nach einem von beiden Seiten intensiv geführten Abnutzungskampf sicherten sich die Gallier in der HUK-COBURG arena das erste Ticket für das DHB-Pokal Final4. In der Verlängerung zeigten sie das größere Stehvermögen und die besseren Nerven und gewannen am Ende verdient mit 38:33 (15:17, 30:30).

Die HUK-COBURG arena war restlos ausverkauft, aber es waren nicht nur Coburger Fans in der Halle. In dem schwarz-gelben Zuschauermeer saßen auch zahlreiche blau-rot gekleidete HBW-Fans, die hörbar Alarm machten und ihre Mannschaft lautstark unterstützten. Nach dem ersten Coburger Fehlwurf schallten zum ersten Mal die Gallier-Rufe durch die Arena, denn im Gegenzug traf Tim Matthes zum 1:0 für den HBW. Die Führung hielt allerdings nicht lange. Schon einen Angriff später entschieden die Unparteiischen auf Strafwurf für Coburg, und der Balinger Max Santos musste für zwei Minuten auf die Bank. Siebenmeter und Zeitstrafen waren in den ersten 15 Minuten das größte Problem der Balinger. Nach etwas mehr als fünf Minuten schickten die Schiedsrichter mit Robert Timmermeister bereits den dritten HBW-Spieler für zwei Minuten auf die Bank.

Die Hausherren konnten ihren Vorteil allerdings nicht richtig nutzen. Selbst in doppelter Unterzahl kassierten sie Treffer vom HBW. Nach dem 8:8 durch Timmermeister wollten die Jungs von Matti Flohr im Angriff zu viel. Es schlichen sich Fehler und vor allem Fehlwürfe ein. Das nutzten die Coburger, um sich einen Drei-Tore-Vorsprung zu erarbeiten. Beim Stand von 15:12 nahm HBW-Coach Flohr seine erste Auszeit. Nach dieser lief es bei den Galliern wieder besser, aber Coburg ging mit einer 17:15-Führung in die Kabine.

Im zweiten Durchgang wurde die intensiv geführte Partie zunehmend hitziger – es entwickelte sich ein richtiger Pokalfight mit allem Drum und Dran. Die Hausherren, immer wieder lautstark von der Halle angetrieben, konnten ihren knappen Vorsprung noch bis zur 40. Minute halten. Nach dem 21:21 durch Jerome Müller schlug das Pendel jedoch in Richtung Balingen. Kapitän Tobias Heinzelmann brachte seine Mannschaft mit 21:22 in Führung, und Tim Matthes erhöhte auf 21:23. Diese Führung verteidigten die Schwaben bis in die Crunchtime. Dank der beiden Torhüter Mateusz Kornecki und Benedek Nagy sowie eines überragenden Elias Huber auf der Spielmacherposition überstanden Heinzelmann und Co. einige Zeitstrafen unbeschadet.

Ausgerechnet in der Schlussphase häuften sich jedoch nicht nur die Balinger Fehler, ihnen fehlte auch das nötige Quäntchen Glück, das man in einem solchen Spiel eben auch braucht. Coburg nutzte dies für sich, und beim Stand von 30:29 hatten die Franken das Ticket nach Köln schon fast in der Hand.

Die Gallier verteidigten jedoch geschickt und mit allem, was sie hatten. 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff glich Elias Huber zum 30:30 aus. Mit dem Schlusspfiff hatte Robert Timmermeister nach einem Coburger Fehlwurf noch die Möglichkeit, den Siegtreffer für den HBW zu erzielen, doch sein Geschoss strich knapp über die Latte des Coburger Tores. So ging es in die Verlängerung.

In dieser ließen die Balinger dem HSC Coburg keine Chance mehr, nochmals die Hand an die Final4-Tickets zu bekommen. Elias Huber (30:31), Tim Matthes (30:32), Sascha Pfattheicher (30:33) und Tobias Heinzelmann mit dem 30:34 sorgten bereits in der ersten Hälfte der Verlängerung für die Vorentscheidung. Die Balinger Abwehr verteidigte alles weg, was Coburg versuchte. Wenn trotzdem noch ein Ball den Weg Richtung Tor fand, wurde er eine Beute von Torhüter Mateusz Kornecki.

Im zweiten Durchgang der Verlängerung setzte Csaba Leimeter mit zwei weiteren Treffern den Deckel endgültig drauf. Beim 31:36 in der 68. Minute war der Fisch geputzt, und das Final4-Ticket für die Gallier war gebucht. Der Rest war nur Schaulaufen und pure Freude. Nach der Schlusssirene kannte der Jubel der Gallier, die mit ihren Fans lautstark feierten, keine Grenzen mehr.

Die Mannschaften:

HSC 2000 Coburg: Petros Boukovinas, Fabian Apfel (TW); Matteo Menges, Felix Dettenthaler, Bartlomiej Bis 1, Merlin Fuß 6, Florian Billek 6/3, Jannes Krone 1, Mikael Helmersson 3, Jakob Knauer 1, Janis Pavels Valkovskis 6, Leonards Valkovskis, Nils Röller, Jan Schäffer 2, Felix Jaeger, Jesper Schmidt 7/5;

HBW Balingen-Weilstetten: Mateusz Kornecki, Benedek Nagy (TW); Daniel Blomgren 2, Tim Matthes 5, Csaba Leimeter 2, Elias Huber 6, Daniel Ingason, Bennet Strobel, Max Santos, Tim Grüner, Robert Timmermeister 3, Jerome Müller 6, Elias Fügel 3, Tobias Heinzelmann 4, Sascha Pfattheicher 7/3;

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