Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier kämpfen bis zum Schluss – in der Crunchtime fehlt das Quäntchen Glück

Foto: © Thomas Schips
Es bleibt dabei – die Gallier können auswärts den Bock nicht umstoßen und müssen zum vierten Mal in Folge die Heimreise ohne Zählbares antreten. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Handball-Krimi trennten sich die HSG Nordhorn-Lingen und der HBW Balingen-Weilstetten mit einem 28:26-Erfolg für die Grafschafter. Zur Halbzeitpause stand es 14:12. Durch die Niederlage ist der TV Hüttenberg in der Tabelle wieder an den Galliern vorbeigezogen, die auf die Aufstiegsplätze jetzt bereits einen deutlichen Rückstand haben.
Kleinigkeiten entscheiden am Ende das Spiel
„Am Ende ist es sehr bitter für uns“, meinte HBW-Rechtsaußen Sascha Pfattheicher nach dem Schlusspfiff. Insgesamt habe der HBW im Laufe des Spiels einfach zu viel verworfen und zu viele technische Fehler gemacht. „In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht hinbekommen, nochmals den Ausgleich zu erzielen, und deshalb auch zu Recht verloren“, war der Balinger Top-Torschütze sichtlich geknickt. Tatsächlich waren es während des Spiels Kleinigkeiten, die am Ende den Ausschlag gaben, dass die Punkte in Nordhorn blieben.
Umkämpfte erste Halbzeit mit Führungswechseln
Vom Anpfiff weg entwickelte sich die Partie mit viel Tempo und hoher Ereignisdichte. In den Anfangsminuten legten die Hausherren vor, und die Gallier zogen nach. Nach dem 4:2 in der sechsten Spielminute drehte der HBW das Ergebnis mit einem 3:0-Lauf auf 4:5. Mit seinem vierten verwandelten Strafwurf erhöhte Pfattheicher auf 7:5 für den HBW. Nach einer Parade von Torhüter Benedek Nagy hatten die Jungs von Trainer Matthias „Matti“ Flohr sogar die Möglichkeit, auf plus drei zu erhöhen, leisteten sich aber in der Folge einige der Fehlwürfe, die Pfattheicher nach dem Schlusspfiff erwähnte. Nordhorn ließ sich nicht lange bitten und holte sich unter der Anfeuerung des lautstarken Publikums im Euregium die Führung mit einem Drei-Null-Lauf wieder zurück.
In der 18. Spielminute stand es 10:8 für die Grafschafter. Den Zwei-Tore-Vorsprung verteidigten sie bis zum Pausenpfiff. Zu Beginn der zweiten Hälfte verkürzte Elias Huber auf 14:13, und nach dem 15:14 von Tim Ruggiero-Matthes hatte Csaba Leimeter zum ersten Mal die Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen. Sein Geschoss landete am Pfosten, und viele sahen den Ball schon hinter der Linie – nicht aber die beiden Unparteiischen. Im Gegenzug stellte die HSG den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her.
HBW kämpft sich heran, doch das Glück fehlt
Beim 18:17 hatten die Gallier die nächste Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen, aber sie schafften es nicht, die in dieser Phase bärenstark agierende Nordhorner Abwehr zu durchbrechen. Die Hausherren konnten sich erneut auf 20:17 absetzen.
Mit 24:22 für die HSG Nordhorn-Lingen ging es hinein in eine an Spannung kaum zu überbietende Crunchtime. In den letzten drei Spielminuten wurden Erinnerungen an das Hinspiel wach. Damals lag die HSG ebenfalls in Front und hatte die Hand schon fast an den Punkten. Die Gallier stellten aber auf eine offene Manndeckung um und erkämpften sich noch einen Zähler. Auch im Euregium begann der HBW nach dem 26:24-Anschlusstreffer von Tobias Heinzelmann wieder, Mann gegen Mann zu spielen. Sofort drückte HSG-Trainer Mark Bult den Auszeitbuzzer. Mit „Sieben gegen Sechs“ ging er hohes Risiko. Die Gallier rochen den Braten, erkämpften sich den Ball, und Elias Fügel konnte auf 26:25 verkürzen. Auch das 27:25 konnten die Gallier mit einem Treffer von Robert Timmermeister nochmals kontern, aber auch im letzten Angriff hatten die Hausherren das Glück auf ihrer Seite. Sie konnten fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff den fast schon verlorenen Ball zum entscheidenden 28:26 verwandeln.
Die Mannschaften:
HSG Nordhorn-Lingen: Kristian van der Merwe, Ivan Budalic(TW); Frieder Bandlow 8/1, Luke Stricker, Maximilian Lux 9, Tarek Marschall 2, Mika Laurin Sajenev 3, Sander Visser, Elias Ruddat, Elmar Erlingsson 3, Björn Zintel, Georg Pöhle 3, Stefan Bauer;
HBW Balingen-Weilstetten: Mateusz Kornecki, Benedek Nagy (TW); Tim Ruggiero-Matthes 2, Csaba Leimeter 1, Elias Huber 3, Magnus Grupe, Daniel Ingason 1, Max Santos, Tim Grüner 1/1, Robert Timmermeister 3, Danil Dyatlov 1, Elias Fügel 4, Tobias Heinzelmann 3, Sascha Pfattheicher 7;