Gallier gastieren beim amtierenden Deutschen Meister
HBW reist in den hohen Norden nach Flensburg
Die Hinrunde in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. Für den HBW Balingen-Weilstetten steht dabei zum Abschluss der ersten Saisonhälfte die weite Reise nach Flensburg zum amtierenden Deutschen Meister an, bevor es dann eine Woche später noch im Nachholspiel des siebten Spieltages ebenfalls nach Schleswig-Holstein zum THW Kiel geht. Spielbeginn in der Flens-Arena ist am kommenden Donnerstag, 12. Dezember, um 19 Uhr.
Der HBW macht sich nach nur einer Niederlage aus den letzten sieben Ligaspielen ohne Druck, aber voller Vorfreude auf die lange Reise zur SG Flensburg-Handewitt. Trotz einiger Ausfälle konnten die Gallier am vergangenen Spieltag im Heimspiel gegen den Bergischen HC bereits die Punkte 12 und 13 einfahren und stehen mit aktuell 13:17 Punkten auf Rang 11 der Tabelle, haben zudem ein Polster von sieben Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz aufbauen können. Im Spiel gegen die Bergischen Löwen war es einmal mehr die mannschaftliche Geschlossenheit sowie eine ungebrochene Moral, die den Schwaben in der zweiten Halbzeit die nötigen Kräfte verlieh, um ein intensives Handball-Spiel für sich zu entscheiden. Die Ausfälle von Meschke, Lipovina und Grétarsson wurden stark vom Kollektiv aufgefangen und so konnte am Ende bereits der fünfte Saisonsieg (bei drei Unentschieden und sieben Niederlagen) eingefahren werden.
Auch für die Partie beim aktuellen Tabellenzweiten Flensburg stehen hinter einigen Personalien noch Fragezeichen. Möglich ist allerdings auch, dass HBW-Trainer Jens Bürkle nahezu alle Spieler mit an Bord hat, wenn das Team sich bereits am Mittwoch
auf den Weg nach Schleswig-Holstein macht. Auf Seiten der Flensburger muss man da schon mit größeren Verletzungssorgen kämpfen. Neben immer mal wieder aufkommenden, kleineren Blessuren muss der Vorjahresmeister aktuell mit Linksaußen Hampus Wanne und Kreisläufer Simon Hald auf zwei Leistungsträger längerfristig verzichten.
Nichtsdestotrotz geht die SG natürlich als haushoher Favorit in die Partie gegen die Gallier, bringt der Kader von Trainer Maik Machulla doch immer noch eine enorme Qualität und Breite mit, nicht zuletzt auch durch die Nachverpflichtung des Schweizers Marvin Lier und die Rückholaktion von Club-Ikone Jacob Heinl.
Auch durch eine gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern wie Heinl oder Kapitän Lasse Svan und jungen, hungrigen Akteuren, bleibt die SG Flensburg-Handewitt ein Kandidat auf die Deutsche Meisterschaft und befindet sich trotz der zuletzt bitteren Niederlage beim SC Magdeburg mit 24:8 Punkten weiter in Schlagdistanz zu Rekordmeister Kiel. Dass die Flensburger in der EHF Champions League zuletzt eine Niederlagen-Serie verkraften mussten täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass die Nordlichter in der Liga und vor heimischer Kulisse alles daransetzen werden, um die zwei Punkte gegen die Gäste aus Balingen einzufahren und die bislang makellose Heimbilanz von sieben Siegen in sieben Spielen weiter auszubauen.
Für die Bürkle-Sieben wird es darum gehen, trotz der klaren Ausgangslage mutig in der Flens-Arena anzutreten und das herausgespielte Selbstbewusstsein der letzten Wochen mitzunehmen. An einem guten Tag ist Flensburg in eigener Halle zwar kaum zu bezwingen, doch für den Fall, dass der Favorit einen gebrauchten Tag erwischt, wollen die Gallier mit eben jener mannschaftlichen Geschlossenheit und Moral zur Stelle sein, die sie schon so oft in dieser Saison unter Beweis gestellt haben.