Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Mit viel Freude und ohne Druck zum THW Kiel
Während sich die meisten langsam, aber sicher auf die besinnlichen Weihnachtsfeiertage vorbereiten und auf den Jahreswechsel freuen, hat die Mannschaft von HBW-Trainer Jens Bürkle noch ein straffes und vor allem sehr anspruchsvolles Programm vor der Brust. Für die Gallier stehen in zehn Tagen noch vier Spiele, gegen Kiel, Hannover-Burgdorf, Melsungen und Leipzig, auf dem Plan. Los geht es am Donnerstagabend mit dem Nachholspiel vom 7. Spieltag beim deutschen Rekordmeister in der Kieler Sparkassen-Arena. Spielbeginn beim aktuellen Tabellenführer ist um 19 Uhr. Die Leitung der Partie haben die Zwillingsbrüder Ramesh und Suresh Thiyagarajah aus Gummersbach.
Der Terminstress kann den Gallier die Freude am Auswärtsspiel in der Kieler Sparkassen-Arena allerdings nicht verderben. Wie schon vor einer Woche werden sich Strobel und Co. ohne jeglichen Druck auf die Reise nach Norddeutschland machen. Alle Mann im Kader der Gallier sind sich über die Rollenverteilung im Klaren. Sie wissen aber auch, der Druck liegt ganz eindeutig auf Seiten des Favoriten. Der Tabellenführer kann und darf sich einen Ausrutscher gegen den Aufsteiger nicht erlauben.
Nach einer überragenden Hinspielrunde haben die Gallier in Kiel nichts zu verlieren. Dass sie in der Lage sind, einen Großen zu Hause vor eigenem Publikum zu ärgern, haben die Balinger beim amtierenden Deutschen Meister vor einer Woche nachhaltig unter Beweis gestellt. Mit viel Disziplin und Mut hat die Bürkle-Sieben der SG Flensburg-Handewitt einige Aufgaben gestellt, die der Meister erst einmal lösen musste. Bevor allerdings die Pausensirene ertönte, unterliefen dem Underdog zwei, drei Fehler zu viel im Angriff und das bestrafte Flensburg mit einem 5:0-Lauf in nur viereinhalb Minuten. Die Hausherren nahmen eine schmeichelhafte Führung in die Kabine und ließen im zweiten Durchgang dann auch nichts mehr anbrennen. Trotzdem konnten die Schwaben die Flens-Arena hoch erhobenen Hauptes verlassen.
Während HBW-Trainer Jens Bürkle bis auf wenige Ausnahmen mit dem Verlauf der Hinrunde – sie endet für die Gallier mit dem Spiel in Kiel – durchaus zufrieden sein kann, blickt sein Pendant auf Kieler Seite, Filip Jicha, vermutlich eher mit gemischten Gefühlen auf die Halbserie zurück. Seine Mannschaft kann sich zwar die „Herbstmeisterschaft“ an die Fahnen heften, aber so richtig rund ist es für die Zebras nicht immer gelaufen. Einige Male, auch gegen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel, waren es individuelle Einzelleistungen, die den Kielern am Ende die Punkte sicherten. Nach der Niederlage bei den Füchsen Berlin beispielsweise, hat es am vergangenen Spieltag lange gedauert, bis der Tabellenführer in Stuttgart das Spiel unter Kontrolle hatte. Bis zehn Minuten vor Spielende war der TVB auf Augenhöhe und hat den haushohen Favoriten mächtig geärgert.
Auch das letzte Heimspiel gegen Minden war kein sonderliches Highlight der Zebras. Bis kurz vor der Halbzeitpause führte der Tabellensechzehnte in der Kieler Sparkassen-Arena und auch nach der Pause ärgerten die Grünweißen den THW bis zum Schluss. Erst in der 59. Spielminute machte Ausnahmekönner Domagoj Duvnjak mit dem Treffer zum 29:26 endgültig den Deckel auf die Partie. Gerade dieses Spiel aber stellte nachhaltig unter Beweis, dass der Rekordmeister mit seinem Weltklasse-Kader auch an weniger guten Tagen immer in der Lage ist, ein Spiel zu kontrollieren und sei es auch nur nach dem Motto: Ein gutes Pferd, in dem speziellen Fall, ein gutes Zebra, springt nur so hoch wie es muss. Am Ende zählen die Punkte und die haben dem THW bislang gereicht, um ihn an die Tabellenspitze zu hieven.