Spielbericht des HBW-Pressdienstes
Erfolgreicher Auftakt in die neue Saison
Mit einem am Ende knappen, aber verdienten 32:30(21:16)-Heimerfolg ist der HBW Balingen-Weilstetten am Freitagabend erfolgreich in die neue Zweitligasaison gestartet. Was nach den ersten Dreißig Minuten wie eine eindeutige Angelegenheit für die Gallier ausgesehen hatte, entwickelte sich im zweiten Durchgang mit zunehmender Spieldauer zu einer heiß umkämpften und äußerst spannenden Zweitligabegegnung.
„Die Gänsehaut, die ich hatte, als ich mit der Mannschaft zum ersten Mal wieder in die „Hölle Süd“ einlaufen durfte, habe ich ganz schnell auch im Spiel bekommen“, erklärte der neue HBW-Coach Matthias „Matti“ Flohr in der abschließenden Pressekonferenz, dass ihn seine Jungs in den ersten dreißig Minuten richtig begeistert haben. Die neuformierte Gallier-Sieben hat aber nicht nur ihren Coach begeistert, sie hat auch die Herzen der HBW-Fans im Sturm erobert. Angefangen von Torhüter Mateusz Kornecki, der sich immer wieder bärenstark in Szene setzen konnte, über Spielmacher Elias Huber, bis hin zu den Außen, den Kreis- und Rückraumspielern griff ein Rädchen ins andere und wenn man jemandem erklärt hätte, der die Mannschaft zum ersten Mal gesehen hat, dass sich die einzelnen Spieler vor ein paar Wochen noch gar nicht gekannt haben, hätte er wahrscheinlich nur ungläubig den Kopf geschüttelt.
Herausragendes Beispiel für das bereits vorhandene Verständnis war der Treffer zum 13:9 in der 17. Spielminute. Neuzugang Daniel Blomgren zog den Spielzug auf der halblinken Angriffsseite an, passte kurz zurück auf den kreuzenden Daniel Ingason, der spielte weiter auf den von halbrechts Richtung Mitte ziehenden Jerome Müller und der wusste ganz genau, dass Sascha Pfattheicher ganz rechts außen an der Grundlinie auf das Abspiel wartete. Der Diagonalpass von Müller, über die Nettelstedter Abwehr hinweg und quer durch den gegnerischen Kreis landete punktgenau bei Pfattheicher und der ließ dem Lübbecker Torhüter Finn Zecher nicht den Hauch einer Chance. Ein Spielzug zum Zunge-Schnalzen und ein echter Leckerbissen für jeden Handballfan.
Bis zur Halbzeitpause bauten die Gallier ihren Vorsprung auf 21:16 aus. Hätten sie in der Schlussphase des ersten Durchganges nicht noch die ein oder andere Möglichkeit ausgelassen und wären in der Abwehr nicht nachlässiger geworden, hätten sich die Gäste aus dem Wiehengebirge über einen noch deutlicheren Rückstand nicht beklagen dürfen. Aber auch so traf man in der Balinger SparkassenArena während der Halbzeitpause kaum jemanden, der noch an einem Heimsieg der neuformierten HBW-Mannschaft gezweifelt hätte.
Die legte allerdings in Durchgang zwei einen Stotterstart auf die Platte und kam bei weitem nicht mehr so in Schwung, wie in den ersten dreißig Minuten. Die Lübbecker Abwehr wurde von Minute zu Minute aggressiver und zupackender und hinter der Abwehr stand mit Leon Grabenstein jetzt ein Torhüter zwischen den Pfosten, der dem HBW einen Ball nach dem anderen abkaufte. Der scheinbar so sichere Vorsprung schmolz mehr und mehr zusammen und als Grabenstein beim Stande von 27:26 in der 53. Minute den dritten Strafwurf der Balinger unschädlich machte, hatten die Gäste zum ersten Mal seit Beginn des Spiels die Chance auf den Ausgleich. In Unterzahl – der Rückraumrechte Jo Gerrit Genz hatte kurz zuvor wegen einem Gesichtstreffer die rote Karte gesehen – nahm sich dessen Vertreter im rechten Rückraum allerdings einen etwas überhasteten Abschluss, der das Balinger Gehäuse verfehlte.
Im Gegenzug machte es der HBW-Spielmacher Elias Huber besser. Er zimmerte das Leder aus der Hüfte in die Lübbecker Maschen zum 28:26 (54. Min.). Überhaupt übernahm der junge Balinger Spielmacher in der jetzt entscheidenden Phase die Verantwortung für Ball und die Spielzüge. Er behielt den Überblick, traf entweder selbst oder war nur durch ein Foul zu bremsen. Ebenfalls kalt wie Hundeschnauze war Rechtsaußen Sascha Pfattheicher in der Crunchtime vom Siebenmeterstrich. Mit drei erfolgreich verwandelten Strafwürfen zeichnete er zusammen mit Huber für die wichtigen Treffer verantwortlich
In der vorletzten Minute, bei offener Manndeckung beschäftigte Huber die Lübbecker Abwehr immer wieder, in dem er clever in die Abwehr ging und nur durch Fouls zu stoppen war. Kurz vor dem Zeitspiel stellte ihm Jerome Müller eine hervorragende, zuvor abgesprochene Sperre und der junge Balinger Spielmacher machte mit seinem Durchbruch und dem Treffer zum 31:28 eiskalt den Deckel auf die Partie.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Mateusz Kornecki, Benedek Nagy (TW); Daniel Blomgren 3/1, Tim Matthes 1, Csaba Leimeter, Elias Huber 6, Daniel Ingason, Bennet Strobel, Max Santos 2, Tim Grüner, Robert Timmermeister 4, Jerome Müller 5, Mika Schüler, Elias Fügel 1, Tobias Heinzelmann 3, Sascha Pfattheicher 7/5;
TuS N-Lübbecke: Finn Zecher, Leon Grabenstein(TW); Jo Gerrit Genz 3, Lutz Heiny 5, Manuel Hörr, Dominik Ebner 1, Benas Petreikis 4, Alexander Schulze, Tjorven Sturhahn, Yannick Dräger 3, Tin Kontrec, Falk Kolodziej 2, Sven Wesseling 3/1, Tom Skroblien 4/3, Lukas Süsser, Tim Roman Wieling 5/2;