Heimstärke des TuSEM Essen zerschlägt Erfolgsserie der Gallier

 Am 13. Spieltags der 2. Handball-Bundesliga hat der TuSEM Essen seine Heimstärke eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gegen die zuvor neun Spiele in Folge ungeschlagenen Gallier aus Balingen setzte sich der Traditionsverein aus dem Ruhrpott mit 31:28 (13:12) durch und bleibt damit in dieser Saison in der heimischen Halle ungeschlagen.

Die Partie begann vielversprechend für die Gäste. Nach 14 Minuten führten die Gallier souverän mit 3:7. Doch Essen, angeführt von einem glänzend aufgelegten Nils Homscheid, fand ins Spiel zurück und glich bereits nach 17 Minuten zum 7:7 aus. Kurz darauf musste Balingen einen herben Rückschlag verkraften: Csaba Leimeter schied nach 19 Minuten verletzungsbedingt aus durch einen Zusammenstoß mit Hermeling, der darauf zwei Minuten bekam. Die erste Führung für die Gastgeber fiel in der 28. Minute, als Max Neuhaus zum 12:11 traf. Mit einem knappen 13:12 für Essen ging es in die Halbzeitpause.

In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Trotz doppelter Unterzahl durch zwei Zeitstrafen zu Beginn der Halbzeit kämpften sich die Gallier immer wieder heran. Jerome Müller brachte den HBW nach 39 Minuten mit 17:18 in Führung, doch Essen schlug umgehend zurück und setzte sich wieder ab. Auf Seiten der Balinger glänzten Daniel Blomgren und Tobias Heinzelmann, die jeweils 4-mal trafen. Elias Huber zeigte sich mit vier Assists als wichtiger Spielmacher und setzte immer wieder Akzente aus dem Rückraum. TuSEM-Trainer Daniel Haase konnte sich einmal mehr auf seine starke Defensive verlassen, während seine Mannschaft im Angriff konsequent blieb. Besonders herausragend agierte Nils Homscheid, der mit insgesamt acht Toren und drei Assists der entscheidende Akteur des Spiels war. Auch Alexander Schoss zeigte mit sechs Treffern und vier Vorlagen eine beeindruckende Leistung. Im Tor überzeugte Wipf mit neun Paraden und stellte sicher, dass die Gallier nie zu viel Raum für einen echten Comeback-Versuch hatten. Nach einer Auszeit von HBW-Coach Matti Flohr in der 45. Minute, bei der er sein Team zu mutigem Spiel aufforderte, erhöhte Essen den Druck und baute den Vorsprung auf 25:20 aus. Flohr reagierte erneut mit einer Auszeit in der 53. Minute: "Nur noch Vollgas ab jetzt!" – und seine Mannschaft verkürzte tatsächlich auf 27:25. In den letzten Minuten war die Spannung greifbar, doch Essen verteidigte seinen Vorsprung mit starker Abwehrarbeit und entschied das Spiel endgültig durch Denis Szczesny, der das 30:27 markierte. Beim Spielstand 31:28 waren die 60 Spielminuten vorbei und es wurde abgepfiffen.

HBW-Coach Matti Flohr sorgt für Lacher in der nachfolgenden Pressekonferenz:
„Nicolej Krickau hat gesagt, Misha Kaufmann-Spiele kann man nicht verwerten. Ehrlich gesagt kann man TuSEM-Auswärtsspiele nicht verwerten“. In dem Zuge wirft sich Flohr vor, dass er eigentlich nur die Heimspiele von Essen analysieren muss, denn die seien „echt Top-Zweitliganiveau“. „Gar keine Frage, dass Essen hier heute verdient gewonnen hat. Das haben wir uns anders vorgestellt, wir wollten zeigen das wir besser sind, das haben wir heut nicht getan. Das ist die bitte Wahrheit.“ Essen-Coach Daniel Haase lobt die Teamleistung seiner Jungs und ist stolz darauf, im heutigen Spiel das Torhüter-Duell gewonnen zu haben.

Mit diesem Sieg hält TuSEM Essen seinen Platz im Mittelfeld der Tabelle, während die Gallier den Platz an zweiter Stelle der Tabelle vorerst verpasst haben. Für den HBW geht es am 7. Dezember mit einem Heimspiel gegen GWD Minden weiter. Dieses Duell verspricht ebenfalls Spannung, da Minden gemeinsam mit dem HBW und dem Bergischen HC um die Spitzenplätze der Liga kämpft.


Die Mannschaften

TuSEM Essen: Dennis Wipf, Dominik Plaue (TW); Christian Wilhelm, Felix Göttler (4), Fynn-Lukas Hermeling (1), Finn Wolfram (1), Nils Homscheid (8), Jan Reimer (2), Felix Eißing (1), Dennis Szczesny (3), Lev Szuharev, Max Neuhaus (3), Oskar Kostuj, Tim Mast (1), Finley Werschkull (1), Alex Schoss (6)

HBW Balingen-Weilstetten: Mateusz Kornecki, Benedek Nagy (TW); Daniel Blomgren (4), Tim Matthes, Csaba Leimeter (3), Elias Huber (1), Daniel Ingason, Max Santos (1), Tim Grüner (2), Robert Timmermeister (3), Jerome Müller (3), Elias Fügel (2), Jannis Schneibel (2), Tobias Heinzelmann (4), Sascha Pfattheicher (3)